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Wirtschaftswachstum in Deutschland aber die Stimmung wird schlechter

Im ersten Quartal diesen Jahres ist die Wirtschaft in Deutschland wieder einmal recht kräftig gewachsen. Als Hauptgrund ist hier ein Anstieg bei den Exporten zu sehen. Dennoch sind die Aussichten recht düster insgesamt, denn im Mai ist die deutsche Industrie so stark geschrumpft, wie dies schon seit rund drei Jahren nicht mehr der Fall gewesen ist. Gesunken ist auch der Ifo-Geschäftsklimaindex.

Durch den sehr starken Außenhandel hat die Wirtschaft in Deutschland zu Beginn des Jahres ein recht eindeutiges Plus hingelegt. Das Bruttoinlandsprodukt, BIP, stieg gegenüber dem Quartal zuvor an um 0,5 Prozent. Dies wurde vom Statistischen Bundesamt am heutigen Donnerstag mitgeteilt. Damit wurden vorläufige Zahlen bestätigt. Stellt man den Vergleich an mit dem ersten Quartal des letzten Jahres, dann kann man einen Anstieg der Wirtschaftsleistung feststellen, der sogar bei 1,7 Prozent liegt.

Als Wachstumstreiber sind hier zu Beginn des Jahres eindeutig die Exporte auszumachen. Preisbereinigt wurden von Januar bis hin zum März diesen Jahres 1,7 Prozent mehr Dienstleistungen und Waren exportiert, als dies noch im Quartal zuvor der Fall gewesen ist. Dagegen verharrten die Importe ungefähr auf dem Niveau, wie es auch im Quartal zuvor der Fall gewesen war. Somit konnte der Außenhandel insgesamt einen Wachstumsbeitrag leisten, der bei 0,9 Prozentpunkten lag, und so stützte er auch die insgesamt gute Entwicklung von BIP.

Die Konjunktur ist auch sehr überraschend ziemlich rasant gewachsen, dies ist der wachsenden Nachfrage weltweit zu verdanken nach deutschen Produkten. Im Abschlussquartal des letzten Jahres hatte es dagegen erst ein Minus gegeben von 0,2 Prozent, dies bedeutete den ersten kleineren Dämpfer, den es seit der Wirtschaftskrise im Jahr 2009 gegeben hatte.

Seitens der Ökonomen wird erwartet, dass Deutschland auch weiterhin in den nächsten Quartalen auf einem Wachstumskurs bleiben wird. Für das gesamte Jahr liegen die Prognosen für das BIP bei einem halben bis etwas über einem Prozent. Dennoch erwarten die Experten auch, dass sich dieser Aufschwung wieder etwas abschwächen wird.

Schon heute gibt es dafür die ersten Anzeichen. Einer Umfrage nach ist die Industrie in Deutschland allein im Mai so extrem geschrumpft, wie dies schon seit knapp drei Jahren nicht mehr der Fall war. Auch der Einkaufsmanagerindex fiel, er verlor 1,2 Punkte und steht nun bei 45,0 Punkten. Diese Zahlen wurden am heutigen Donnerstag vom Markit-Institut mitgeteilt. Dies ist seit dem Juni des Jahres 2009 der tiefste Stand. Ab einer Marke von 50 Punkten wird hier ein Wachstum angezeigt, und von dieser Marke hat sich das Barometer schon recht weit entfernt.

Im Wachstum befindet sich dagegen weiterhin der Dienstleistungssektor, das Barometer steht hier bei 52,5 Punkten. Wenn man dann beide Sektoren zusammenzieht, dann schrumpft die deutsche Privatwirtschaft insgesamt zum ersten Mal wieder seit sechs Monaten. Hier sackte der zuständige Index ab um 0,9, so dass er jetzt bei 49,6 Punkten steht.

Zum ersten Mal seit einigen Monaten hat die Euro-Schuldenkrise, die sich immer mehr verschärft, den Managern der Wirtschaft in Deutschland ganz eindeutig die Stimmung vermiest. Im Mai fiel der Ifo-Geschäftsklimaindex ganz unerwartet recht stark ab, er fiel auf 106,9 Punkte, dies war heute vom Ifo-Institut in München mitgeteilt worden.

Zum ersten Mal seit dem Oktober sank somit dieses Barometer, das an den Märkten sehr beachtet wird. Noch stärker war es zum letzten Mal eingebrochen im Sommer des letzten Jahres. Der Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn sagte, dass sich die Wirtschaft in Deutschland unter dem Eindruck befinde der Unsicherheit innerhalb des Euroraums, die in der letzten Zeit stark gestiegen ist.

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