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Wieder ein Rückgang beim ZEW-Konjunkturbarometer

Wieder einmal ist im Juli das ZEW-Barometer gefallen für die von den Anlegern ersehnten Konjunkturerwartungen innerhalb von Deutschland. Dennoch konnte der ZEW-Präsident Wolfgang Franz diesen schlechten Zahlen auch noch etwas Gutes abgewinnen, denn der Rückgang war nicht so stark gewesen, wie dies in den Monaten zuvor der Fall gewesen war.

Die noch immer nicht gelöste Schuldenkrise Europas steigert bei den Profis an der Börse die Skepsis in die Konjunktur Deutschlands. Das ZEW-Barometer, das zuständig ist für die Entwicklung innerhalb der Wirtschaft in Deutschland für das nächste halbe Jahr, ist im Juli gefallen um 2,7 Punkte. Nach Angaben des Instituts aus Mannheim vom heutigen Dienstag steht es nun bei minus 19,6 Punkten. Dies ist nun bereits der dritte Rückgang nacheinander. Ökonomen, die von Reuters befragt worden waren, hatte hier mit einem Rückgang gerechnet auf minus 20 Zähler.

Wolfgang Franz, der Präsident des ZEW, sagte, dass sich der Rückgang bei den Konjunkturerwartungen nun für das Ende diesen Jahres langsam etwas abflacht. Er ist der Meinung, dass dies Vorboten sein könnten für eine erfreulichere Entwicklung, die sich dann im Jahr 2013 folgen könnte. Dennoch dürfe man die Risiken auf keinen Fall kleinschreiben. Es sei nicht nur die schwache Nachfrage aus den Ländern der Euro-Zone nach den Exportgütern aus Deutschland, die die heimische Konjunktur belaste, auch die abnehmende Wachstumsdynamik in anderen Partnerländern, die sehr wichtig seien, spiele eine Rolle.

Heinrich Bayer, Postbank, wertete diese Zahlen auch als ein gutes Zeichen, dass es zu einer Stabilisierung kommt. Nach den bisherigen Abstürzen aus den letzten zwei Monaten wäre dies das erste Mal, dass man richtige Stabilisierungsansätze sehe. Weiterhin sei die Stimmung zwar gedrückt, aber dennoch habe sich das Bild nicht mehr so extrem verschlechtert wie vorher. Verschlechtert habe sich aber die Lage, und das recht deutlich. Er sagte, dass es leichter ist, zu einer Stabilisierung aller Erwartungen zu kommen, je schlechter die Lage insgesamt aussieht.

Etwas pessimistischer ist dagegen Andreas Scheuerle, Dekabank. Es sagte, dass sich die Konjunkturaussichten wieder etwas mehr eingetrübt hätten. Die Indikatoren zeigten sich sehr schwach aus dem Rest von der Welt, während die Konjunktur innerhalb der Euro-Zone zusehends leide sowohl unter der Schuldenkrise als auch unter den Sparanstrengungen. Man erwarte ein sehr schwaches Sommerhalbjahr, und zwar mit einer Rezession für die Euro-Zone. Das Wachstum in Deutschland werde nahezu stagnieren, so Scheuerle.

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