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Weltweit sind die Börsen heute belastet durch die Herabstufung etlicher Euro-Länder

Letzte Woche stufte die Ratingagentur Standard & Poor´s neun Euroländer herunter, darunter auch Frankreich. Das ist sicherlich der Hauptgrund, warum der Dax am heutigen Montag mit einem Minus in den Tag gestartet ist. Aber nicht nur hierzulande ist dies so, auch im Fernen Osten sieht es nicht anders aus, hier schaut man schon fast verängstigt nach Europa. Im Vergleich zum Yen fiel der Euro so tief wie schon seit 11 Jahren nicht mehr.

Die schwache Eröffnung am Montag am deutschen Aktienmarkt ist sicherlich noch eine Nachwirkung auf die Herabstufung der Euro-Länder durch S&P. Bereits am Freitagnachmittag war eine eindeutige Abwärtsbewegung beim Dax festzustellen, und dieser Trend setzte sich auch gleich am Montagmorgen weiter fort. Gleich in den ersten Minuten verlor er 0,51 Prozent und fiel auf 6111 Punkte. Beim MDax mittelgroßer Werte war es so, dass dieser auf 9432 Punkte, also 0,58 Prozent weniger. Der TecDax büßte heute 713 Punkte ein.

Ein Händler äußerte allerdings die Vermutung, dass die Reaktion auf diese ganzen Herabstufungen wahrscheinlich erst innerhalb der nächsten Tage ihr volle Wirkung an den Tag legen könnten. Schon am Montag sei es soweit, dass Frankreich neue Anleihen platziert, und zwar in einem Volumen von 8,5 Milliarden Euro. Am Dienstag folge dann der EFSF, der Rettungsfonds. Hier geht es um 1,5 Milliarden Euro. Und am Donnerstag schließlich ist noch Spanien dran mit einer größeren Auktion.

Durch diese Aktion von S&P ist es so, dass die gesamten gespannte Situation in Griechenland etwas in den Hintergrund gerückt ist, aber dennoch ist es so, dass gerade hier momentan die größte Unsicherheit zu finden ist für den gesamten Markt. Der Händler ist der Meinung, dass unter dem gesamten Druck aller Märkte noch diese Woche Ergebnisse zu erwarten sind bei den Verhandlungen wegen des Schuldenschnitts.

Auch in Asien sind Verluste an den Aktienmärkten zu verzeichnen nach der Herabstufung der neun Euro-Länder. Zum Handelsende verzeichnete der Nikkei-Index für 225 führende Werte einen Abschlag, der bei 1,43 Prozent lag, und er ging dann mit 8378,76 Punkten hinaus aus dem Handel. Der Topix, der breiter gefasst ist, büßte ebenfalls an Punkten ein, und zwar um 1,27 Prozent auf 725,24 Punkte.

Auch bei der Börse in Singapur sah es nicht anders aus, diese notierte um rund 1,5 Prozent niedriger. Weniger gering dagegen waren die Verluste in Korea, Taiwan, Hongkong und auch Shanghai. Beim chinesischen Shanghai Composite waren er 0,8 Prozent, er lag dann bei 2226 Punkte.

Durch diese ganze Verunsicherung gerät auch wieder einmal der Euro unter Druck. Allerdings war es auch so, dass sie nach den Verlusten im asiatischen Handel dann am Morgen schon wieder leicht erholt gehandelt wurde, und zwar bei 1,2655 US-Dollar. Am Freitag waren die ersten Meldungen über den Rundumschlag von S&P bekannt geworden, und gleich war der Euro gefallen, und zwar auf 1,2624 Dollar. Dies war der absolut niedrigste Stand, den die Gemeinschaftswährung seit 16 Monaten gehabt hat.

Im Vergleich zum japanischen Yen war es sogar so, dass der Euro auf den tiefsten Stand fiel, den es seit dem Dezember des Jahres 2000 gegeben hat. Zwischenzeitlich war es so, dass für einen Euro nur noch 97,04 Yen bezahlt werden mussten. Der letzte Stand lag bei 97,175 Yen.

In Japan geht die Angst vor einer drohenden Bankenkrise um, und daher gerieten hier vor allen Dingen die Finanztitel ziemlich unter Druck. Ebenfalls zu den Verlierern konnte man die Hersteller der Produkte ausmachen, die exportorientiert sind. Entgegen dem gesamten Trend konnten aber die Aktien der Unternehmen zulegen, die aus der Bauindustrie kommen. Diese profitierten allerdings von Wiederaufbauprogrammen, die Japan gewährt.

Am Freitag war es dazu gekommen, dass die Ratingagentur S&P schlechtere Noten für neun Euro-Länder bezüglich ihrer Kreditwürdigkeit vergeben hat. Hierbei büßten sowohl Frankreich, die zweitgrößte Volkswirtschaft in ganz Europa, und auch Österreich ihre Bestnoten ein. Enttäuscht zeigte sich die Ratingagentur vor allen Dingen von den Ergebnissen des Gipfels gleich Anfang Dezember. Auch Spanien, Italien, Portugal, Slowenien, die Slowakei, Zypern und Malta erhielten schlechtere Ratings. Die Stimmung wurde aber auch gedrückt durch den Stillstand der Verhandlungen, den es bezüglich eines Forderungsverzichts der privaten Gläubiger gegeben hat in Griechenland.

 

Bildquelle: Markus Vogelbacher  / pixelio.de

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