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Überraschende Gewinne für die Post durch den Internet-Boom

Im Jahr 2011 konnte die Deutsche Post recht ordentlich zulegen beim Gewinn, und das trotz Krise. Dieses sehr gut florierende Geschäft sorgt natürlich für gute Stimmung und stimmt zudem noch zuversichtlich.

Trotz der vorhandenen konjunkturellen Unsicherheiten erwartet die Deutsche Post auch in diesem Jahr noch ein weiteres Wachstum. Der Chef der Post, Frank Appel, warnte davor, einfach „zu schwarz“ zu sehen für dieses Jahr. Dies sagte er bei der Bilanzvorlage, die in Bonn stattfand.

Derzeit drohe kein „globales Rezessions-Szenario“, so Appel. Die Probleme, die es wegen der Schulden-Krise in Europa gebe, seien durchaus lösbar. Bei der Post legte der operative Gewinn und auch der Umsatz im Jahr 2011 zu. Die Deutsche Post will auch die Aktionäre an dieser positiven Entwicklung teilhaben lassen, sie sollen eine erhöhte Dividende erhalten von 0,70 Euro je Aktie, im Vorjahr waren es 0,65 Euro gewesen.

Die Logistikkonzerne und Express-Konzerne wie UPS oder die Post, die weltweit tätig sind, gelten auch insgesamt als ein Gradmesser für die konjunkturelle Entwicklung. Wenn der Welthandel zulegt, dann steigen auch bei diesen Konzernen die Umsätze. Im laufenden Jahr plant die Post, den operativen Gewinn zu steigern auf eine Summe von 2,5 bis 2,6 Milliarden Euro, so Appel. Im Jahr 2011 blieb der Post unter dem Strich und auch nach den Anteilen von Dritten ein Gewinn von guten 1,163 Milliarden Euro.

Über Jahre hinweg war der Briefbereich eher ein Sorgenkind der Post, dies kam zustande durch die wachsende Konkurrenz, aber auch durch die E-Mail. Allerdings konnte dieser Bereich den operativen Gewinn stabilisieren, und zwar bei 1,1 Milliarden Euro. Beim Logistik- und Expressgeschäft gab es einen regelrechten operativen Gewinnsprung, dieser lag bei 1,7 Milliarden Euro nach 1,1 Milliarden im Jahr davor.

Dennoch blieb der Konzern im viertel Quartal des letzten Jahres unter den Erwartungen des Marktes zurück im so wichtigen Weihnachtsgeschäft. Hier lag der operative Gewinn bei lediglich 599 Millionen Euro. Von den Analysten wurden allerdings 646 Millionen Euro prognostiziert.

TNT Express, einer der Konkurrenten der Post, hatte dagegen im letzten Quartal des Jahres 2011 rote Zahlen geschrieben, der Konzern wurde belastet durch Probleme in Brasilien. Bei UPS aus den USA sah es besser aus, der Konzern konnte im gleichen Quartal die Gewinnerwartungen sogar noch ganz leicht übertreffen. Sowohl UPS als auch die Deutsche Post profitieren davon, dass gerade im Weihnachtsgeschäft die Verbraucher die Geschenke sehr viel im Internet kauften.

Dennoch könnte es sein, dass es der Konzern bald einen gut gestärkten Rivalen bekommen könnte, denn UPS hat gerade erst ein Übernahmeangebot vorgelegt für TNT Express aus den Niederlanden, dieser hat das Angebot aber abgelehnt. Dennoch soll es weitere Gespräche geben zwischen den Unternehmen, das hatten diese bereits angekündigt. Mit einer solchen Übernahme wäre es UPS möglich, vor allen Dingen das Geschäft innerhalb von Europa zu stärken. Allerdings bleibt noch unklar, ob auch der US-Rivale FedEx mitmischen möchte im Rennen um TNT.

Appel betonte aber auch, dass die Entwicklung in der gesamten Branche recht aufmerksam beobachtet würde durch die Post. Man sehe das Ganze aber sehr gelassen, denn man erwarte wohl auch wettbewerbsrechtliche Bedenken, die es bei der Übernahme von TNT durch UPS geben könnte. Man sei gespannt darauf, wie die internationalen Kartellbehörden reagieren würden.

Für dieses Jahr sei kein großer Zukauf geplant, und für TNT will die Post auch nicht bieten, so Appel. Man fühle sich recht wohl mit der momentanen Aufstellung, dies betonte der Post-Chef. Es gebe wohl bei Zukäufen keinen Handlungsbedarf strategischer Art.

 

Bildquelle: andi-h  / pixelio.de

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