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Sehr gute Renditen bei den Sorgenkindern der EU

Mit den deutschen Anleihen lässt sich an der Börse nicht sehr viel verdienen, bei Italien und auch Spanien sieht das alles etwas anders aus. Allerdings sollten die Anleger dann auf jeden Fall recht starke Nerven haben.

Zum Patron aller Investoren mausert sich momentan der Präsident von Frankreich, Sarkozy. Bei einer Grundsatzrede Europa betreffend zeigte er sich als ein Garant für alle Anlegerinteressen. Er sagte, dass kein Sparer auch nur einen einzigen Cent verlieren werde mit all den europäischen Staatsanleihen, die einzige Ausnahme wäre hier der Schuldenschnitt für Griechenland.

Das ist eine Bestärkung für alle, die momentan eine Trendwende sehen in der Euro-Krise. Bereits seit Montag ist es so, dass die Investoren wieder zurückkehren in die Anleihenmärkte aus der Region. Die Kurse von diesen Papieren ginge wieder nach oben, und die sogenannten Spreads, die Risikoaufschläge, schrumpfen wieder zusammen. Man sieht es sehr gut beim Mehrzins, den momentan Belgien auf deutsche Bundesanleihen zu zahlen hat, dieser ging um ganze 120 Basispunkte zurück, also um 1,20 Prozentpunkte. Dies entspricht einem Kursgewinn von guten neuen Prozent.

Bei Anleihen ist es so, dass zurückgehende Renditen immer steigende Notierungen bedeuten, und natürlich auch umgekehrt. Ebenfalls nach oben gehende Anleihenkurse hatten auch Irland, Österreich, Spanien, Italien und Frankreich zu verzeichnen. Dennoch ist es so, dass die möglichen Erträge der meisten aller Euro-Staaten immer noch recht deutlich über denen der deutschen Anleihen liegen. Am Freitag lag hier die Rendite vom zehnjährigen Bund gerade einmal 2,1 Prozent, und der einjährige kam nicht einmal auf 0,1 Prozent. Das ist schon ein Zinsnotstand, der alle Risikobereiten eher dazu bringt, Ausschau zu halten nach nichtdeutschen Titeln. Alle Hoffnungen liegen hier zur Zeit auf der EZB.

Viele Anleger setzen hier darauf, dass am 9. Dezember wohl die Vorstufe zu einer sogenannten Fiskalunion vereinbart werden soll. Dann könnte die EZB das als Signal nutzen, um ihre eigenen Bondkäufe nochmals zu intensivieren. So könnte sie dann der Politik eine gute Rückendeckung geben. Dies ist die Auffassung von Sarah Hewin, einer Strategin bei Standard Chartered.

Die EZB hat zwar bereits für mehr als 200 Milliarden Euro Problemfonds erworben am Markt, un diese Interventionen von der EZB könnten auch durchaus eine Hausse auslösen. Daher wittern einige Privatanleger mittlerweile bereits ein großes Geschäft, das man mit den Euro-Staatsanleihen machen könnte. Bereits Montag könnte es sein, dass hier Eckpunkte von dieser neuen Euro-Konstruktion erläutert werden, denn dann trifft Sarkozy auf Kanzlerin Merkel. Wenn das Vertrauen tatsächlich an den Markt zurückkehrt, dann ist es durchaus möglich, dass spanische, irische und italienische Papiere in der Lage sind, die sehr hohen Renditenaufschläge im Vergleich zu den Bundesanleihen weiter abzubauen.

 

Bildquelle: Wolfgang Pfensig  / pixelio.de

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