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Mütter werden von der Arbeit abgehalten durch das Kindergeld

Jedes Jahr gibt der deutsche Staat rund 39 Milliarden Euro aus für das Kindergeld. Einer Studie des Ifo-Instituts nach ist es aber so, dass dieses Geld nicht sonderlich gut investiert ist. Seitens der Forscher wird eher plädiert auf einen Ausbau von der Kinderbetreuung.

Es sind Milliardensummen, die der Staat ausgibt, um Familien zu unterstützen. 39 Milliarden Euro sind es jedes Jahr, die in das Kindergeld gesteckt werden. In einer Studie, die in Auftrag gegeben worden war vom Bundesfamilienministerium und vom Bundesfinanzministerium, wird der Sinn von dieser Förderung allerdings stark angezweifelt. Die Forscher des Ifo-Instituts, die diese Studie durchgeführt haben, bemängeln, dass die Mütter nur recht wenig Anreize hätten, wieder einer Arbeit nachzugehen wegen der Leistungen, die gezahlt werden. Ganz im Gegenteil, sie reduzierten eher den Arbeitsumfang. Somit zahle dann der Staat gleich doppelt. Es sei nicht nur so, dass viele Milliarden Euro ausgegeben werden für das Kindergeld, gleichzeitig entgingen dem Staat auch noch Sozialversicherungsbeiträge und Steuereinnahmen, wenn die Frauen weniger oder gar nicht arbeiten. Es ließen sich zudem auch keinerlei Effekte beobachten auf die Geburtenrate.

Als Basis für diese Untersuchung fungierte die Kindergelderhöhung des Jahres 1996. Zu der Zeit stieg die Summe an von 89 Euro auf 102 Euro. Seit dem Jahr 2010 wird für das erste Kind 184 Euro gezahlt. Seitens der Forscher wird zwar eingeräumt, dass sich die Ergebnisse nicht auf die momentane Situation eins zu eins übertragen ließen, dennoch könne man klare Tendenzen aufzeigen darüber, wie sich die Zahlungen von Kindergeld auswirken auf die Situation der Familien.

In dieser Studie wurde von den Forschern auch das Argument zurückgewiesen, dass die Familien dann mehr Geld zur Verfügung hätten dank des Kindergelds. Trotz einer Erhöhung des Kindergelds sei es nicht so, dass sich die wirtschaftliche Situation der Familien signifikant ändere, denn diese Anhebung werde gleich wieder ausgeglichen durch das niedrigere Einkommen aus der Arbeit der Mütter.

Die Forscher sind der Meinung, dass es sinnvoller sei, die Kinderbetreuung auszubauen, anstatt das Kindergeld anzuheben. Dies würde sich positiv auswirken auf das Einkommen und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Familienökonom Helmut Rainer sagte, dass bei der Entscheidung für ein Kind die familienbezogenen Leistungen monetärer Art keine nennenswerte Rolle spielten bei den jungen Paaren. Man lege vielmehr einen größeren Wert darauf bei der Gründung einer Familie, dass es ein gutes Angebot gebe an Betreuungsplätzen und auch auf die Aussicht darauf, Beruf und Familie vereinbaren zu können. Viele Mütter hätten aber große Probleme mit der Rückkehr auf den Arbeitsmarkt, wenn die Betreuung nicht ausreichend sei. Laut Rainer wollten viele, könnten aber nicht.

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