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Minus beim Reallohn liegt bei den Deutschen bei etwa drei Prozent

Durch die Inflation und auch sehr geringe Lohnabschlüsse ist es bei den Deutschen dazu gekommen, dass sie seit dem Jahr 2000 rund drei Prozent ihres Realeinkommens verloren haben. Dennoch warnt Innenminister Friedrich davor, „unrealistische“ Forderungen zu stellen.

Seit dem Jahr 2000 sind in Deutschland die realen Bruttolöhne durchschnittlich um etwa 2,9 Prozent zurückgegangen. Dies berichtet nun die „Bild“-Zeitung und beruft sich dabei auf neue Daten, die vom WSI-Tarifarchiv von der Hans-Böckler-Stiftung kommen.

Demnach sei es so, dass das Plus an Gehalt aufgezehrt worden sei durch recht stark angestiegene Preise. In Deutschland hatte die Inflation zuletzt viele Monate über der Grenze gelegen von zwei Prozent. Bei dieser Grenze spricht die EZB allerdings noch von stabilen Preisen. Dienstleistungen und Waren waren im Februar etwa 2,3 Prozent teurer als noch ein Jahr zuvor.

Außerdem sei es so, dass die beiden letzten Jahre, in denen dann die Reallöhne gestiegen waren um 1 Prozent und 1,1 Prozent, wohl nicht in der Lage waren, die starken Verluste, die es in den Jahren 2004 bis 2009 gegeben habe, wieder aufzufangen und auszugleichen. Dies ginge aus den Daten hervor.

Es sind genau diese Reallohnverluste, die eines der Argumente darstellen, die als Grund dienen für die Forderung nach kräftigen Einkommenssteigerungen seitens der Gewerkschaften aus unterschiedlichen Branchen. Ver.di fordert hier beispielsweise für die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst ganze 6,5 Prozent mehr an Gehalt.

Noch vor dem Beginn der dritten Tarifrunde für den Öffentlichen Dienst hatte der Bundesinnenminister Friedrich diese Forderung bezeichnet als „unrealistisch“.

Der Politiker sagte im ARD-“Morgenmagazin“, dass hier bereits die Länder Lohnsteigerungen ausgehandelt hätten, bei denen es eine Zwei gegeben habe vor dem Komma. Dies sei die Größenordnung, bei der man dann im Endeffekt landen müsse, so Friedrich. Sollte Ver.di dies nicht einsehen, dann werde es wohl zu einer Konfrontation kommen.

Am heutigen Mittwochnachmittag wollen sich die Gewerkschaften mit den Arbeitgebern treffen in Potsdam zu der entscheidenden Runde der Verhandlungen. Zuletzt hatten der Bund und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände eine Lohnsteigerung angeboten von 3,3 Prozent, und zwar auf zwei Jahre, und einmalig dazu noch 200 Euro.

 

Bildquelle: Siegfried Fries  / pixelio.de

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