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Jetzt warnt der IWF und fordert mehr Wirtschaftswachstum

Nach der Herabstufung der neun Euro-Länder fordert nun der Vize-Chef des IWF mehr Wirtschaftswachstum. Dieses müsse angekurbelt werden.

Nach dem Urteil der Ratingagentur S&P hat der Internationale Währungsfonds, kurz IWF, ganz Europa aufgerufen, rasch zu handeln. Andernfalls könne es passieren, dass die gesamte Region hineingesogen werden in eine „Abwärtsspirale des Vertrauensverlustes“. Dies sagte Davis Lipton, der erste IWF-Vize-Chef, und zwar bei einer Veranstaltung, die in Hongkong stattfand.

Gleichzeitig sei auch zu befürchten, dass die Konjunktur stagnieren könnte, und dadurch dann auch noch Arbeitsplätze verloren gehen könnten. Dennoch könne diese neue Phase dieser Krise noch verhindert werden, wenn man in Europa entschlossene Maßnahmen durchführen würde, und auch eine weltweite Unterstützung Europas gehöre dazu.

Damit das globale Wirtschaftswachstum auch richtig angekurbelt werden kann, forderte der Vize-Chef die Länder auf, die eine eine nachlassende Inflation haben, zunächst davon abzusehen, eine straffere Geldpolitik anzustreben.

Währenddessen zweifelt Bundesfinanzminister Schäuble am Urteil der Ratingagentur S&P, das zur Herabstufung der Euro-Länder geführt hat. Er ist nicht der Meinung, dass Standard & Poor´s überhaupt begriffen habe, was man in ganz Europa bereits auf den Weg gebracht habe, so sagte Schäuble im Deutschlandfunk. Darüber hinaus sei es vielleicht auch so, dass S&P noch nicht ausreichend bewertet habe, was all die Länder, die von den Schwierigkeiten betroffen sind, bisher schon an Maßnahmen in Kraft setzten, um die Defizite zu reduzieren. Er rief dazu auf, sich nicht übermäßig verrückt machen zu lassen.

Keinen Bedarf sieht Schäuble allerdings darin, den deutschen Garantie-Rahmen für den EFSF, den Euro-Rettungsschirm, aufzustocken. Dieser liegt zur Zeit bei 211 Milliarden Euro. Diese Garantie reiche vollkommen aus für das, was der Rettungsschirm zu leisten habe in den nächsten Monaten. Allerdings ist er der Meinung, dass diese Entscheidung der Ratingagentur S&P, Frankreich sein Toprating von AAA zu entziehen, zeige, dass es einen dringenden Handlungsbedarf dafür gebe, den Einfluss aller Ratingagenturen einzuschränken.

Eine Appell richtete Schäuble aber auch an alle privaten Gläubiger des verschuldeten Griechenlands. Er forderte sie auch, die stagnierenden Verhandlungen nicht noch damit zu belasten, indem sie hohe Zinsforderungen stellten. Sonst wäre es gut möglich, dass das Endziel, die Schuldentragfähigkeit, gefährdet würde.

 

Bildquelle: Gerd Altmann  / pixelio.de

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