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Jetzt ist es soweit – Ratingagentur Fitch stuft Ungarn auf das Ramsch-Niveau herab

Es wurde ja bereits davon berichtet, dass Ungarn auf dem Weg ist, in die Staats-Pleite zu rutschen. Es zeigt sich ganz deutlich, dass das Land das Vertrauen seiner Investoren eindeutig verliert. Nun hat es einen weiteren Dämpfer gegeben, denn die Ratingagentur Fitch hat Ungarn herabgestuft, und zwar auf das sogenannte Ramsch-Niveau.

Fitch senkte die Bewertung von dem bestehenden „BBB-“ auf „BB+“, dies teilte die US-Agentur am Freitag mit. Diese Entscheidung wurde unter anderem damit begründet, dass es eine weitere Verschlechterung der Finanzlage Ungarns gab, und auch die Wachstumsaussichten des Landes seien nicht gut. Damit zog Fitch nun nach, denn bereits zu Ende des letzten Jahres hatten sowohl Standard & Poor´s als auch Moody´s die Bonität von Ungarn ebenfalls auf dieses Ramsch-Niveau herabgestuft.

Kurz zuvor hatte der Regierungschef des Staates, Orbán, eine Überarbeitung des Notenbankgesetzes Ungarns, das als strittig gilt, abgelehnt, und das trotz der sehr heftigen Kritik der EU aus Brüssel. Orbán erklärte vor einigen ausgewählten Journalisten aus dem Land, dass es zwischen dem Land Ungarn einerseits und der Europäischen Kommission in Verbindung mit dem IWF andererseits einen „Meinungsunterschied“ gebe. Die internationale Presse war hier in Budapest ausgeschlossen worden. Nun solle dieses Problem „nach den Sitten und Gebräuchen“ von der Europäischen Union wieder gelöst werden.

Noch vor dem Jahreswechsel hatte die Partei von Orbán so einige strittige Gesetze im ungarischen Parlament verabschiedet. Darunter war auch die Reform der ungarischen Zentralbank. Gleichzeitig trat dann auch noch mit Beginn des neuen Jahres eine neue Verfassung in Kraft, die nicht unumstritten ist. Momentan wird noch von Juristen geprüft, ob diese Gesetze eigentlich den Richtlinien der EU entsprechen. Der IWF und die EU hatten erst im Dezember die Mission aufgegeben, bei der es um die Prüfung der Vergabe von einigen Krediten ging, die einen Umfang von bis zu zwanzig Milliarden Euro haben sollten.

Zumindest sieht es momentan so aus, als ob Ministerpräsident Orbán nun wenigstens den Ernst erkennen konnte, den diese Lage mit sich bringt, denn er rief am Morgen des heutigen Freitags den Notenbank-Chef Simor und auch die engsten Vertrauten in der Staatskanzlei in Budapest zusammen. Die Regierung Ungarns hat sicherlich keine einfache Woche hinter sich, denn es sind wirklich sehr viele ausländische Investoren, die ihre Sachen packen und Ungarn scharenweise verlassen.

Durch die recht zweifelhafte Wirtschaftspolitik ist die Regierung jeden Tag dabei, immer mehr Investoren zu verschrecken. Es hat bereits die Flucht eingesetzt aus den ungarischen Vermögenswerten, und auch die Landeswährung verlor gegenüber dem Euro in dieser Woche jeden einzelnen Tag rund ein Prozent. Gleichzeitig war es auch nur noch mit sehr hohen Zinsaufschlägen möglich, Staatsanleihen zu verkaufen. Rund zehn Prozent waren es, die am Donnerstag verlangt wurden für einjährige Anleihen. Kein Wunder also, dass nun auch Fitch als letzte der als groß zu bezeichnenden Ratingagenturen Ungarn herabstufte.

 

Bildquelle: Gerd Altmann  / pixelio.de

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