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Instabile Lage in Griechenland – EZB-Chef Draghi warnt

Der Präsident der EZB. Draghi, verbindet ein Ende der Krise in Griechenland an recht stabile politische Verhältnisse, es sei aber wohl unausweichlich, dass es zu einem Wohlstandsverzicht kommen werde.

Mario Draghi warnte indirekt vor möglichen politischen Verhältnissen innerhalb von Griechenland, die seht instabil sein könnten nach der Parlamentswahl, die kurz bevorsteht. Für Griechenland sei es wichtig, dass stabile politische Verhältnisse herrschen, wenn das Land die Krise überwinden will. Dies sagte der EZB-Präsident der „Bild“-Zeitung.

Bisher hätten die Griechen schon einige wichtige und nötige Reformen beschlossen im Parlament, und wenn sie auch in der Lage seien, diese aktiv in die Praxis umzusetzen, dann habe das Land eine wirkliche Chance, aus der momentanen Abwärtsspirale wieder herauszukommen. Er sprach sich auf jeden Fall definitiv dagegen aus, dass Griechenland austritt aus der Euro-Zone. Dagegen sei es wohl so, dass es ohne einen Wohlstandsverzicht in Griechenland nicht geht.

Er ist der Meinung, dass es durch einen Austritt nichts verbessert werden würde. Auch durch einen solchen Schritt würde ein Zwang, Reformen durchzuführen, nicht nachlassen. Andererseits gäbe es aber andere Folgen eines solchen Austritts, und zwar eine hohe Inflation und eine Instabilität. Zudem würde in einem solchen Fall wohl niemand mehr für eine gewisse Zeit Griechenland Geld leihen, was das Land aber auf jeden Fall braucht.

Will man eine neue Wettbewerbsfähigkeit bekommen, dann werde es unweigerlich zu Wohlstandseinbußen kommen für alle Griechen. Sie seien aber bereits dabei, diesen Verzicht zu leisten, und zwar in Form von Lohnkürzungen, und das in allen Bereichen. Dennoch sei dies innerhalb der Euro-Zone noch weitaus einfacher als außerhalb.

Kritik erhielt die EZB unter der Führung von Draghi in der Zwischenzeit von Jürgen Stark, dem ehemaligen Chefvolkswirt von der EZB. Er bemängelte die lockere Geldpolitik der Bank und warnte gleichzeitig auch vor einer Inflation. Gegenüber dem „Handelsblatt“ sagte er, dass die Politik und auch die Zentralbanken sehr schnell der Versuchung erliegen, bei allen Problemen, die auf der Welt auftreten, mit einer Flutung von den Märkten zu reagieren. Dabei sei es sogar historisch erwiesen, dass jede Expansion der Zentralbankbilanz, die sehr stark war, mittelfristig wohl immer zu einer Inflation verfolgt wird.

In den letzten Monaten hatte die EZB eine gute Billion an Euro in Kreditform für die Banken bereitgestellt, und das zu sehr günstigen Konditionen. Die Zinsen dafür stehen auf einem historisch zu nennenden Tiefstand von einem Prozent. Stark war im letzten Jahr zurückgetreten aus dem Direktorium der EZB. Er warf der Politik vor, dass sie wohl nichts aus der Finanzkrise im Jahr 2009 gelernt habe. Die Politik wolle wohl gar nicht erst zum Kernproblem des gesamten Finanzsektors vordringen, so Stark.

 

Bildquelle: Wilhelmine Wulff  / pixelio.de

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