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Höhenflug an den Finanzmärkten durch das Notprogramm der Zentralbanken

Der Kampf gegen die Schuldenkrise geht in eine neue Runde, und zwar gehen jetzt die wichtigsten Notenbanken auf der ganzen Welt in die Offensive, und das ist schon sehr überraschend. Sie stellen den allgemeinen Finanzmärkten mehr Geld zur Verfügung, und das in einer sehr koordinierten Aktion, wie das auch schon passiert ist in den schlimmsten Tagen dieser Krise. So versucht man, die Spannungen, die momentan an den Finanzmärkten herrschen, zu reduzieren. Auch die Realwirtschaft soll damit unterstützt werden, so wurde es mittels einer gemeinsamen Erklärung aller Notenbanken gesagt am Mittwoch. Und wie nicht anders zu erwarten war, zeigt diese Aktion auch wirklich eine Wirkung. Zum ersten Mal seit Mitte November schoss der Dax über die Marke der 6000 Zähler. So wurde der Handel beendet mit einem Plus von guten fünf Prozent. Auch an anderen Börsen konnten deutliche Kursgewinne verzeichnet werden.

An dieser Aktion sind die EZB, die Notenbanken Kanadas, Großbritanniens, der Schweiz und Japan sowie auch die US-Notenbank Federal Reserve beteiligt. Diese Zentralbanken konnten sich auch darauf verständigen, dass man die Kosten von bestehenden sogenannten Dollar-Swaps um 50 Basispunkte reduzieren will, und zwar ab dem 5. Dezember. Zudem ist es so, dass die EZB und auch andere Notenbanken den Instituten Geld leihen wollen bis auf weiteres, und zwar mit Auktionen für drei Monate. Auch möchte man sich gegen den Notfall wappnen und so vereinbarten die Zentralbanken auch Tauschgeschäfte, damit man jederzeit die von den Banken benötigten Währungen zur Verfügung stellen kann.

Bereits vor dieser Aktion war es so, dass China die Märkte beruhigt hat, und zwar mit einer geldpolitischen Lockerung. Vor allem wurden so die Preise in die Höhe getrieben an den Rohstoffbörsen. Die Zentralbank von China senkte erstmals seit drei Jahren die Mindestreserve-Quote, und zwar für die größten Institute. Dies passierte um 50 Basispunkte, und zwar auf 21 Prozent.

Der Helaba-Analyst Ralf Umlauf sagte, dass diese Maßnahmen zeigten, dass die Beteiligten wohl doch den Ernst dieser Lage erkannt hätten. Diese Aktion der Zentralbanken zusammen mit der Senkung des Anforderungen an die Mindestreserven in China sei hier sehr hilfreich. Die Geldpolitik sei nun am Zug, und damit zeige man, dass sie auch der Weltkonjunktur hilft.

Dieses konzentrierte Vorgehen wurde von den Analysten einmütig begrüßt, Experten sind der Meinung, dass die Verantwortlichen nun endlich das Problem angingen.

Marco Bagel, Postbank-Chefvolkswirt sagte, dass die Notenbanken vor allem im Sinn haben, eine neue Liquiditätskrise effektiv abzuwenden, so dass eine solche Krise nicht wieder das globale Finanzsystem lahmlegen könnte, wie dies schon vor drei Jahren bei der Lehmann-Pleite der Fall war. Hier seien die Notenbanken sehr wachsam, bei irgendwelchen Anzeichen einer solchen Liquiditätskrise werde diese gleich bekämpft und zwar mit allen Mitteln.

 

Bildquelle: Gerd Altmann  / pixelio.de

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