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Griechenland laut Wirtschaftsweisem im freien Fall

Die Lage für Griechenland ist sicher nicht gerade einfach, ganz im Gegenteil. Dennoch plädiert einer der Wirtschaftsweisen, Peter Bofinger dafür, weitere Hilfen für Athen zur Verfügung zu stellen. Geschieht dies nicht, dann könnte es passieren, dass sich das Land richtig kaputt spart.

Bofinger sieht auch Angesichts der sehr erfolgreichen Auktionen der Staatsanleihen von Spanien und Italien keinerlei Grund, Entwarnung zu geben. Ganz besonders sei es Griechenland, das einen echten Anlass zur Sorge gebe. Gegenüber der „Passauer Neuen Presse“ sagte der Wirtschaftsweise, dass sich Griechenland im freien Fall befinde. Das Land spare sich direkt in die Rezession hinein, und dadurch wird dieses auch noch weiter verschärft.

Deshalb ist Bofinger der Meinung, dass man Griechenland noch viel stärker unterstützen müsse. Er hält es für eine sehr vernünftige Lösung, Griechenland auch weiterhin mit finanziellen Mitteln zu helfen. Zum einen sollte der Schuldenschnitt, der ja bereits geplant ist in Höhe von 50 Prozent, umgesetzt werden. Dazu sollten dann auch noch alle notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt werden, damit dann auch die Restschulden des Landes bedient werden könnten. Es sei zwar im Bereich der Strukturreformen in Griechenland noch so einiges zu tun, aber Bofinger sieht die Griechen hier durchaus auf einem richtigen Weg.

Insgesamt gesehen hält Bofinger den Kurs der Europäischen Zentralbank auch für richtig, und zwar den, Geld zu pumpen in die Märkte. Er ist der Meinung, dass man anhand der Auktion der Staatsanleihen von Italien und Spanien sehen kann, dass es der EZB durchaus möglich ist, zur Stabilisierung einen sehr wichtigen Beitrag zu leisten, wenn man hier „klotzt und nicht kleckert“. Die Bank habe das ganze System mit Geld geflutet, und diese Strategie sei auch absolut aufgegangen.

Am Freitag gehen die Verhandlungen weiter, die der internationale Bankenverband IIF mit dem griechischen Finanzminister Venizelos führt. Hier werde mit Hochdruck verhandelt, wie von einem Mitarbeiter des Finanzministeriums zu hören war. Allerdings nannte er hierzu keine Einzelheiten.

Mit einem Abschluss der Verhandlungen sei aber nicht vor Ende der nächsten Woche zu rechnen, dies verlautete aus Regierungskreisen.

 

Bildquelle: günther gumhold  / pixelio.de

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