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Firmen in Deutschland spüren die Euro-Krise noch nicht

Nach den eigenen Angaben spüren wohl momentan die wenigsten Unternehmen in Deutschland Auswirkungen, die durch die Euro-Krise entstehen könnten. Demnach seien auch die Beschäftigungs- und die Investitionspläne wohl nicht gefährdet.

Knapp zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland, genauer gesagt 64 Prozent, fühlen sich nicht betroffen von der Krise in Euroland. Dies wurde am heutigen Dienstag bekannt. Beim restlichen Drittel ist es so, dass sich die Krise bemerkbar macht, vor allen Dingen durch ein schwächer laufendes Auslandsgeschäft und auch Umsatzeinbußen. Als Grundlage für diesen Daten fungiert eine Umfrage, die vom Meinungsforschungsinstitut Forsa durchgeführt worden war, und zwar im Auftrag vom „Handelsblatt“.

Kaum einen Einfluss hatte die Krise bisher auf die Beschäftigungspläne von den Unternehmen. Bei 44 Prozent der Unternehmen, die befragt worden waren, will man die Anzahl der Arbeitsplätze wohl konstant halten, bei 37 Prozent der Unternehmen stehen sogar Neueinstellungen an innerhalb der nächsten zwölf Monate.

Auch bei den Investitionsplänen kann bisher kaum eine Auswirkung der Krise festgestellt werden, 44 Prozent der Top-Manager, die befragt worden sind, planen, ihre Investitionen zu erhöhen innerhalb der nächsten zwölf Monate. Dies seien gerade einmal drei Prozentpunkte weniger, als dies noch in der Umfrage von Januar der Fall war.

Eine weitere Umfrage machte auch klar, dass sich die Führungskräfte innerhalb von Deutschland ganz klar aussprechen für den Euro. Drei von vier befragten Top-Managern waren der Meinung, dass man auf jeden Fall versuchen solle, die Euro-Zone in der Form zu erhalten, wie sie momentan aussehe. Diese Umfrage wurde unter 641 Führungskräften durchgeführt, ebenfalls vom Marktforschungsinstitut Forsa. Das „Handelsblatt“ schreibt dazu, dass die Wirtschaftselite somit dem Bundesfinanzminister Rückendeckung gebe.

Der Chef der Forsa, Manfred Güllner, sagte gegenüber der Zeitung, dass diese Ergebnisse auf jeden Fall unterstrichen, dass der Zerfall von der Euro-Zone für die Wirtschaftselite Deutschlands absolut keine Option sei. Viele der Unternehmer hätten sich gelöst vom nationalstaatlichen Denken, denn sie denken jetzt globaler. Vier von zehn Managern erklärten, dass sie sich ganz persönlich eher fühlen als Europäer denn als Deutsche. In den Großunternehmen seien hier sogar 54 Prozent dieser Ansicht.

Von den Topmanagern sehen 85 Prozent das Krisenmanagement, welches von der Bundesregierung durchgeführt wird, als generell richtig an. Allerdings sind auch 55 Prozent von den Führungskräften vom Prinzip her dafür, dass man weitere nationale Kompetenzen abgibt an Brüssel, dennoch lehne 58 Prozent eine Bankenunion Europas ab mit einer gemeinsamen Einlagensicherung, und das recht strikt. Zwei von drei Managern waren auch dafür, Banken zu schließen, wenn diese in eine Schieflage geraten.

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