Die Wirtschaft schwächelt, das ist bekannt, daher kommt es umso überraschender, dass die Exporteure aus Deutschland im Juli gute Geschäfte gemacht haben und dafür sorgten, dass die Ausfuhren zulegten um 0,5 Prozent verglichen mit dem Vormonat. Einigen Umfragen nach wird allerdings für die nächsten Monate eine Abschwächung vorausgesagt.

Überraschend ist er gekommen, der Anstieg der Exporte Deutschlands. Eine recht starke Nachfrage von den Ländern außerhalb Europas hat dafür gesorgt. Der Anstieg um 0,5 Prozent war heute vom Statistischen Bundesamt mitgeteilt worden. Insgesamt verkauften die deutschen Unternehmen Waren in das Ausland mit einem Wert, der bei 93,6 Milliarden Euro liegt. Dies bedeutet ein Plus von 9,2 Prozent verglichen mit dem Monat zuvor.

Allerdings wuchsen die Exporte, die in Euro-Länder gingen, im Vergleich mit dem Monat zuvor nur recht schwach, 3,2 Prozent konnten hier erreicht werden. Die Exporte in die gesamten EU stiegen an um 4,4 Prozent. Es war deutlich zu bemerken, dass die Nachfrage sehr stark war aus Übersee. Einen Anstieg von 15,9 Prozent konnten die Exporte verzeichnen, die in Länder gingen außerhalb von Europa.

Aber auch die Einfuhren legten zu, im Jahresvergleich legten sie zu um 1,9 Prozent, somit erreichten sie 76,7 Milliarden Euro. Insgesamt ergibt sich daraus ein Außenhandelsüberschuss vom 16,9 Milliarden.

Diese Zahlen kamen für die meisten sehr überraschend, hatte es doch erst im Juni ein Minus gegeben in Höhe von 1,4 Prozent. Auch für den Juli hatten die Experten damit gerechnet, dass es zu einem Rückgang kommen werde. Allerdings zeichnet sich nun doch langsam eine Abschwächung ab für die nächsten Monate. Eine Umfrage des Markit-Instituts zeigt, dass die Exportaufträge im August so stark fielen, wie dies schon seit drei Jahren nicht der Fall gewesen ist. Die Umfrage fand unter 500 Unternehmen statt. In der Industrie lagen die Auslandsaufträge im Juli lediglich noch um 0,1 Prozent höher als zuvor. Der Branchenverband BGA rechnet trotz der insgesamt schwächeren Wirtschaft damit, dass es für das gesamte Jahr zu einem Plus kommen wird von rund 4 Prozent.

Die Nachfrage nach Produkten aus Deutschland ist ganz besonders in Südeuropa eingebrochen, Schuld ist die schwere Rezession. Die Meinung der Experten geht schon ein wenig auseinander, während die OECD damit rechnet, dass Deutschland im zweiten Halbjahr wohl eine Rezession erleben wird, gehen andere Experten davon aus, dass es zumindest einmal nicht dazu kommen wird, dass die Wirtschaft hierzulande zusammenbricht.