Erneut, und das bereits zum sechsten Mal hintereinander, wurden die Aussichten für die Wirtschaft Deutschlands schlechter eingestuft seitens der Finanzexperten. Dies zeigte heute der ZEW-Konjunkturindex auf.

Seitens der Experten zeigt man sich immer zurückhaltender wenn es um die Entwicklung der Wirtschaft Deutschlands geht. Jeden Monat wird von ZEW, dem Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung, der Index erhoben für die Konjunkturerwartungen hierzulande. Heute teilte das ZEW mit, dass diese Erwartungen im Monat Juni erneut gesunken sind, gegenüber dem Mai verlor der Index 3,3 Punkte und steht nun bei 29,8 Punkten. Zum sechsten Mal in Folge ist dieser Index nun gesunken. Zufrieden zeigten sich die Befragten allerdings mit der aktuellen Lage, die zur Zeit in den Unternehmen herrscht. Der Index, der für die konjunkturelle Lage zuständig ist, stieg im Juni an um 5,6 Punkte und erreicht 67,7 Punkte.

Clemens Fuest, der Präsident des ZEW, sagte dazu, dass das erste Quartal des Jahres zwar sehr stark gewesen sei, das zweite aber schwächer ausfallen werde. Dies sei eine Entwicklung, die sich auch widerspiegele im ZEW-Index.

Die Maßnahmen, die zu Beginn des Monats von der EZB beschlossen wurden und nicht unumstritten sind, wurden von den befragten Experten aber wohl eher positiv aufgenommen. Neben der Senkung des Leitzinses auf 0,15 Prozent wurden noch weitere Schritte zur Bekämpfung der niedrigen Inflation beschlossen, und für Banken wurde ein Strafzins eingeführt für das Parken von Geldern bei der EZB. Die Konjunkturerwartungen für den Euro-Raum sind gestiegen, der Index dafür legte um 3,2 Punkte zu und erreichte 58,4 Punkte.

Die aktuelle Konjunkturlage innerhalb der Euro-Zone wird allerdings noch nicht so positiv bewertet. Daher fiel der zuständige Index ab um 2,1 Punkte und erreichte noch 27,7 Punkte. Für die Erstellung des Index wurden in diesem Monat 234 Experten befragt zu ihren Erwartungen für das nächste halbe Jahr.