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Die Konjunkturschwäche mach sich bemerkbar in der deutschen Wirtschaft

In großen Teilen Europas herrscht momentan eine große Konjunkturschwäche, und die bekommt nun auch die deutsche Wirtschaft zu spüren. Im letzten Jahr konnte das Bruttoinlandsprodukt gerade einmal ansteigen um 0,7 Prozent, und im letzten Quartal des Jahres 2012 ist es sogar geschrumpft. Der Ausblick für dieses Jahr fällt noch dazu auch nicht gerade berauschend aus.

Durch die Euro-Krise fiel das Wachstum der Wirtschaft Deutschlands im letzten Jahr um einiges schwächer aus als gehofft. Das BIP wuchs im Jahr 2012 gerade einmal um 0,7 Prozent. Dies teilte am heutigen Dienstag in Wiesbaden das Statistische Bundesamt mit. Die Wirtschaftsleistung im Jahr zuvor war deutlich mehr gestiegen, im Jahr 2011 konnte ein Plus erreicht werden von 3,0 Prozent. Im Jahr 2010 waren es sogar noch 4,2 Prozent gewesen.

Somit konnte sich auch die deutsche Wirtschaft, die sehr exportorientiert ist, nicht völlig der Schuldenkrise in Europa entziehen. Der Jahresauftakt war recht stark gewesen, aber dann schwächte sich das deutsche Wirtschaftswachstum ab, und zwar von Quartal zu Quartal.

Im letzten Quartal des Jahres schrumpfte die Wirtschaft sogar, und somit steht man nun an der Schwelle einer gefürchteten Rezession. Norbert Räth, Volkswirtschaftler beim Statistischen Bundesamt, sagte, dass man für das letzte Quartal 2012 mit einem Minus rechne bei der Wirtschaftsleistung von etwa einem halben Prozent verglichen mit dem Quartal zuvor. Er berief sich bei dieser Aussage auf vorläufige Schätzungen. Im dritten Quartal des Jahres hatte es noch ein Wachstum gegeben von 0,2 Prozent.

Andreas Scheuerle, Volkswirt bei der Deka-Bank, sagte allerdings, dass auf den ersten Blick ein solch niedriges Wachstum in Höhe von 0,7 Prozent recht enttäuschend wirke, zumal das Wachstumspotenzial unterschritten werde um die Hälfte. Wenn man allerdings das schwierige Umfeld berücksichtige, so wie die Schuldenkrise in Europa und auch die Schwächephase, die die Wachstumsmärkte durchmachten, dürfe man wohl zufrieden sein.

Die Ökonomen rechnen aber auch für dieses laufende Jahr damit, dass es wohl zu weiteren Dämpfern kommen wird, denn auch beim wichtigen US-Markt ist es so, dass die Lage recht unsicher ist. Bei den meisten Volkswirten ist die Erwartung für dieses Jahr nicht sehr hoch, sie rechnen mit einem noch geringeren Wachstum als im Jahr 2012. Die Prognosen reichen von einem Wachstum in Höhe von 0,3 Prozent bis hin zu 1,0 Prozent.

Auch seitens der Bundesregierung wird wohl nur mit einem durchschnittlichen Wirtschaftswachstum gerechnet für dieses Jahr, das geht aus einem Zeitungsbericht hervor. Mit 0,5 Prozent rechnet man dort. Man gehen davon aus bei dieser Prognose, dass die Wirtschaft in Deutschland nach einem zunächst recht schwachen Start doch wieder schneller wachsen wird im zweiten Halbjahr 2013. Dies berichtet heute das „Handelsblatt“, man beruft sich beim Blatt auf den Jahreswirtschaftsbericht 2013, der der Zeitung vorliegt.

Am Mittwoch wird Bundeswirtschaftsminister Rösler diesen Bericht vorstellen. Noch im vergangenen Herbst hatte die Regierung erwartet, dass es zu einem Plus kommen werde von einem Prozent. Dem Bericht nach werde das BIP des letzten Quartal des Jahres 2013 um etwa 1,25 Prozent höher ausfallen, als dies im letzten Quartal des Jahres 2012 der Fall war.

Sehr wenig Bewegung erwartet die Regierung am Arbeitsmarkt für das Jahr 2013. Aus dem vorliegenden Bericht zitiert das „Handelsblatt“, dass die Arbeitslosigkeit in diesem laufenden Jahr etwa auf dem Niveau liegen werde, das auch im letzten Jahr erreicht worden war. Man erwartet einen geringfügigen Anstieg von rund 60.000 Personen. Mit 15.000 Personen werde die Erwerbstätigkeit durchschnittlich nur ganz leicht zunehmen in diesem Jahr. Im Herbst war man noch ausgegangen von einem Anstieg bei der Erwerbstätigkeit von etwa 80.000 Personen.

Die Grundlage dieser Jahresprojektion sei die zentrale Annahme, dass es in diesem Jahr zu keinerlei weiteren Entwicklungen negativer Art kommen werde bei der Schuldenkrise, aus der eine Verunsicherung der Teilnehmer der Märkte resultieren könnte. Es hieße weiterhin im Bericht, dass die Schuldenkrise, die nach wie vor noch nicht ausgestanden sei in einigen Schuldenländern, das größte Risiko darstelle.

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