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Die Industrie in Deutschland schöpft wieder Hoffnung

In den Industrieunternehmen in Deutschland macht sich wieder Hoffnung breit. Laut einer aktuellen Umfrage ist es so, dass sie nun Spitzenreiter ist innerhalb der Euro-Zone im Bereich des Produktionswachstums. Einen Absturz muss dagegen Frankreich hinnehmen.

Monatelang war es abwärts gegangen für die Industrie in Deutschland, aber nun war sie in der Lage, diese Talfahrt wieder zu stoppen. Im Januar konnte der Einkaufsmanagerindex klettern um ganze 3,8 Punkte, das bedeutet einen Anstieg, der schon seit dreieinhalb Jahren so nicht mehr erreicht worden war. Jetzt erreicht das Barometer 49,8 Punkte, und somit liegt es nur noch hauchdünn unter der wichtigen Marke von 50 Punkten, ab der ein Wachstum signalisiert wird.

Zu Beginn des Jahres habe die Industrie hierzulande eine richtige Trendwende erlebt laut Tom Moore, einem Ökonom von Markit. Dieses Markit-Institut befragt jeden Monat in Deutschland 500 Unternehmen. Nach neun Monaten habe die Produktion nun zum ersten Mal wieder zugelegt.

Zudem füllten sich auch die Auftragsbücher der Unternehmen langsam wieder. Es hieß, dass sich am deutlichsten die Nachfrage verbessert habe auf dem Markt hierzulande. Die Unternehmen, die exportorientiert sind, hätten dagegen ein paar leichte Einbußen hinnehmen müssen. Dennoch zeige sich aber auch hier etwas Entspannung, denn durch den wieder zunehmenden Bedarf, der aus Asien komme, wäre die schwache Nachfrage aus den Ländern Südeuropas wieder zum Teil kompensiert worden, so das Markit-Institut.

Nun steigt natürlich wieder die Hoffnung darauf, dass die Unternehmen wieder weitere Mitarbeiter einstellen könnten. Gerade erst hatte es im Januar den stärksten Stellenabbau gegeben seit sechs Monaten.

Besser sieht es aber auch wohl wieder im Bereich Industrie aus in den Euro-Ländern, denn auch hier konnte der Einkaufsmanagerindex im Januar klettern auf 47,9 Punkte, das sind immerhin 1,8 Punkte mehr. Auch dies teilte das Markit-Institut nun mit, dafür wurden Umfragen unternommen in Tausenden von Unternehmen. Seit beinahe einem Jahr ist dies der absolut höchste Stand. Und man sieht, auch dieses Barometer nähert sich wieder der wichtigen 50-Punkte-Marke.

Chris Williamson, Chefvolkswirt des Markit-Instituts, sagte, dass diese Daten nun Anlass geben zur Hoffnung darauf, dass nun eine Wende anstehe zum Besseren in diesem ersten Quartal des Jahres. Voraussetzung dafür sei, dass es keine weiteren Hiobsbotschaften gebe in der Schuldenkrise. Ist dies der Fall, dann dürfte die Euro-Zone nach den vorliegenden Daten bis zur Mitte des Jahres wieder den Wachstumskurs eingeschlagen haben.

Dies sei vor allen Dingen Deutschland zu verdanken, es sei der Spitzenreiter gewesen beim Produktionswachstum. Der Industriesektor habe aber auch neue Impulse erhalten durch eine anziehende Exportnachfrage, ganz besonders in Italien und Spanien, so das Institut.

Das Barometer konnte in Spanien den höchsten Stand erreichen seit eineinhalb Jahren, in Italien seit rund einem Jahr. Allerdings gibt es auch dieses Mal wieder ein Sorgenkind, und das ist nun Frankreich. Hier fiel das Barometer ab und erreicht lediglich noch 42,9 Punkte. Einen noch schlechteren Wert gibt es nur noch in Griechenland zu finden.

Williamson sagte, dass die Wachstumsunterschiede weiterhin eklatant blieben auf der Länderebene, und das vor allen Dingen zwischen Frankreich und Deutschland. Die Industrieproduktion in Deutschland konnte wieder zulegen, in Frankreich dagegen wurde sie sehr verstärkt zurückgefahren. Zudem sei Frankreich auch das einzige Land gewesen, in dem sich die Rezession noch verschärfte.

Ein Grund zur Sorge ist die Entwicklung des Arbeitsmarktes. Zum zwölften Mal hintereinander baute nun die Industrie Stellen ab, und das in allen Ländern, die einzige Ausnahme bilden hier die Niederlande. Eine Beschleunigung des Jobabbaus ist in Frankreich, Deutschland, Österreich und Italien festzustellen.

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