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Die harte Sparpolitik wird von Wirtschaftsexperten kritisiert

Das IMK-Institut, bekannt als gewerkschaftsnah, hat jetzt einen Kurswechsel verlangt von der Politik. Gefordert wird, dass die harten Sparprogramme schnell auslaufen sollen für die Krisenstaaten im Euro-Raum. Statt dieser Sparprogramme müssen man auf Wachstum setzen, damit es zu spürbaren Fortschritten käme in der Schuldenkrise.

Der Direktor der IMK, Gustav Horn, sagte am heutigen Montag, dass die Regierungen Europas nun schon zwei Jahre versucht hätten, sicher herauszusparen aus der Krise, und das habe nicht funktioniert, ganz im Gegenteil. Es gebe immer mehr Länder, die nun in eine Rezession rutschen, und gleichzeitig wachsen dabei auch noch die eigenen Staatsschulden weiter. Um zu erreichen, dass die Wirtschaft in diesem Jahr die Trendwende schaffen kann sei es nötig, dass man von diesem „überharten Sparkurs“ abkäme. Vielmehr sollten die Länder fiskalpolitische und lohnpolitische Impulse setzen. Es ergebe sich in Deutschland ein Spielraum bei den Lohnerhöhungen im Umfang von etwa 3,5 Prozent.

Die Forscher des Instituts aus Düsseldorf gehen momentan davon aus, dass innerhalb der Euro-Zone die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr schrumpfen wird um etwa 0,5 Prozent. Auch die EZB rechnet nicht damit, dass es zu einem Ende kommt der Rezession.

Dennoch haben sich zuletzt einige der wichtigen Stimmungsindikatoren so wie beispielsweise der Ifo-Index aufgehellt. Die Experten des Instituts trauen der Wirtschaft in Deutschland für dieses Jahr ein Plus zu in Höhe von 0,8 Prozent. Gustav Horn sagte, dass sich die Wirtschaft in Deutschland dieses Jahr wohl über Wasser halten könne. Er fügte aber auch hinzu, dass der deutschen Wirtschaft die Rezession innerhalb des Euro-Raums „wie ein Gewicht an den Füßen“ hinge.

Die Analysten und die professionellen Anleger sehen allerdings die Konjunktur von der Euro-Zone auf einem Weg, der in Richtung Besserung geht. Im Januar konnte der Sentix-Index klettern auf minus 7,0 Punkte, das sind 9,8 Punkte mehr. Somit konnte er bereits zum fünften Mal hintereinander steigen. Dieses Ergebnis teilte nun die Investmentberatung Sentix mit. Ermittelt wurde dies durch eine Umfrage, die unter 906 Experten durchgeführt worden war. Seitens der Ökonomen war lediglich gerechnet worden mit einem Anstieg des Indexes auf minus 15,0 Punkte. Gleich zum sechsten Mal in Folge wurden die Aussichten besser bewertet für das nächste halbe Jahr. Dies bedeutet, dass die Aussichten im Moment so optimistisch eingeschätzt werden, wie dies schon seit beinahe zwei Jahren nicht mehr der Fall war.

Der Grund für diese positive Bewertung sind wohl einige positive Nachrichten, die aus der Euro-Zone kommen. Dazu gehören die Heraufstufung von Griechenlands Bonität durch die Ratingagentur S&P, die Arbeitslosigkeit in Spanien, die zuletzt gesunken ist, und auch der Anstieg vom Ifo-Geschäftsklimaindex Deutschlands.

Der sogenannte Sentix-Index wird schon seit dem Jahr 2003 erhoben, und er gilt als der früheste Stimmungsindikator für die gesamte Euro-Zone.

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