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Die Euro-Zone wird immer unwichtiger für die deutschen Exporte

Die Politik hält ja sehr gerne am Euro fest, begründet wird dies immer damit, welche Bedeutung er doch habe für die Wirtschaft Deutschlands. Dennoch ist es eine Tatsache, dass die deutschen Konzerne immer weniger liefern in die Euro-Zone. So wie es aussieht wird die Bedeutung der Euro-Zone auch noch weiterhin sinken.

Sehr rapide ist diese Entwicklung, in deren Rahmen die Länder des Euro immer mehr an Bedeutung verlieren für die Exporteure Deutschlands. In den ersten neun Monaten dieses Jahres fiel deren Anteil am gesamten Auslandsumsatz der deutschen Unternehmen auf einen Satz, der seit der deutschen Wiedervereinigung nicht so niedrig gewesen ist wie heute. Dies kann man entnehmen aus den Daten, die das Statistische Bundesamt zur Verfügung stellt. Bisher lag dieser Satz nur noch bei 37,6 Prozent. Im Vergleich dazu ergab sich im gesamten Jahr 2011 noch ein Satz von 39,7 Prozent, hier war zum ersten Mal die Marke unterschritten worden von 40 Prozent. Vor der großen Schuldenkrise im Jahr 2008 waren es gar 42,8 Prozent gewesen.

Ilja Nothnagel, der Außenhandelsexperte vom DIHK, sagte, dass die boomenden Geschäfte, die mit den großen Schwellenländern getätigt würden so wie beispielsweise China, den Anteil von den Ländern des Euro immer weiter sinken lassen. Dieser Trend würde dazu noch beschleunigt durch die noch immer vorherrschende Schuldenkrise. Durch diese seien die Exporte in die gesamten Krisenstaaten ja auch eingebrochen. Beispielsweise gingen die Ausfuhren, die nach Italien gingen, in den ersten neun Monaten dieses Jahres zurück um mehr als 10 Prozent, bei Spanien sind es sogar 11 Prozent.

Seitens des DIHK geht man davon aus, dass die Länder des Euro wohl weiterhin verlieren werden an Gewicht für die deutschen Exportunternehmen. Bereits im Jahr 2015 könnte es soweit sein, dass der Anteil dieser Länder fällt unter 35 Prozent, so Ilja Nothnagel. Es werde für die Euro-Zone schon allein deshalb recht schwierig, hier verlorene Anteile wieder zurückzubekommen, weil die größeren Schwellenländer so sehr und recht schnell wachsen. Er hob hier ganz besonders China hervor, dieses Land werde immer wichtiger. Zum Vergleich gingen im Jahr 2007 nur 3,1 Prozent aller Exporte nach China, bis zum Jahr 2011 waren es bereits 6,1 Prozent. Somit hat sich der Anteil schon fast verdoppelt gehabt. Für einige Autobauer ist diese Volksrepublik schon seit einiger Zeit der absolut wichtigste Absatzmarkt.

Der Branchenverband BGA rechnet allerdings trotz dieser gesamten Krise im Euro-Raum mit absoluten Rekordumsätzen für dieses Jahr. Anton Börner, der Präsident des BGA, sagte, dass man in der Nacht zum morgigen Dienstag damit rechne, dass die Schallmauer geknackt werde von einer Billion Euro.

Geht man nach dem, dann werden die Ausfuhren für das Jahr 2012 um ganze vier Prozent steigen, so dass 1103 Milliarden Euro erreicht werden können. Damit bekräftigte der BGA seine bisherige Prognose. Die Geschäfte sollen im Jahr 2013 noch ein klein wenig mehr zulegen, geschätzt wurden fünf Prozent. Zum ersten Mal war die Grenze von einer Billion geknackt worden im Jahr 2011. Der Außenhandel Deutschlands soll in diesem Jahr, zusammen mit dem Import, erstmals die Marke von zwei Billionen übertreffen.

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