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Die Angst vor einer Rezession steigt – der Ifo-Geschäftsklimaindex sinkt wieder

Im August hat sich die Stimmung innerhalb der Wirtschaft in Deutschland noch stärker eingetrübt, als das bereits erwartet worden war seitens der Experten. Zum vierten Mal hintereinander ist nun der Ifo-Geschäftsklimaindex gefallen, und das zeigt, dass momentan bei den Unternehmen die Angst um sich greift, dass es zu einem Abschwung kommen könnte.

Auf 102,3 Punkte ist der Geschäftsklimaindex gesunken, das sind 0,9 Punkte weniger. Dies kam bei der Umfrage heraus, die das Ifo-Institut unter 7000 Managern durchgeführt hatte. Das Ergebnis teilte das Münchner Institut am Montag mit. Seitens der Experten war hier lediglich mit einem Rückgang gerechnet worden auf 102,6 Punkte. Somit zeigt sich, dass sich die Konjunktur in Deutschland weiterhin abschwäche, so Hans-Werner Sinn, Präsident des Ifo-Instituts.

Die teilnehmenden Manager beurteilten also die Aussichten als schlechter für die nächsten sechs Monate. Dieses sogenannte Teil-Barometer fiel ab auf 94,2 Punkte, so dass es ganze 1,3 Punkte weniger zu verzeichnen hatte. Ebenfalls schlechter wurde auch die aktuelle Lage bewertet, hier sank der Index um 0,3 Punkte, so dass er jetzt bei 111,2 Punkten steht.

Sowohl bei den Dienstleistern als auch in der Bauwirtschaft sowie im Groß- und Einzelhandel trübte sich die Stimmung ein. Eine leichte Aufhellung nach insgesamt drei Rückgängen hintereinander ist in der Industrie zu sehen. Hier bewerten die Unternehmen die momentane Lage um einiges besser, als dies noch im Monat zuvor der Fall gewesen ist. Hans-Werner Sinn sagte, dass sich die Geschäftserwartungen dennoch weiter eingetrübt hätten. Zum ersten Mal seit beinahe drei Jahren seien nun auch die Erwartungen, die an das Exportgeschäft gestellt werden, mit einem überwiegenden recht leicht negativen Touch versehen.

Aufgrund der Rezession innerhalb der Euro-Zone steht Deutschland nun vor einer Abkühlung der Konjunktur. Zuletzt waren die Produktion, die Industrieaufträge und auch die Exporte gesunken. Nach der Mitte diesen Jahres sei es möglich, dass die deutsche Konjunktur etwas stärker beeinträchtigt werden könnte, als dies bisher der Fall war. Grund ist die Verunsicherung, die im gesamten Euro-Raum herrscht. Diese warnenden Worte waren von der Bundesbank zu hören. Seitens der „Deutschen Bank“ wird mit einem Wachstum gerechnet, welches sich wohl recht nah an der Null-Linie befinden dürfte. Diese Meinung wird begründet dadurch, dass man damit rechnet, dass gerade die Exporte stark leiden dürften unter der Schuldenkrise und auch der schwachen Weltkonjunktur. Noch im Frühjahr hatte das Bruttoinlandsprodukt zulegen können um 0,3 Prozent, zu Beginn des Jahres waren es aber noch 0,5 Prozent gewesen.

Diese Zahlen, die das Ifo-Institut jetzt veröffentlicht hat, werden seitens der Volkswirte recht unterschiedlich bewertet. Ulrich Wortberg, Helaba, sagte, dass dieser erneute Rückgang des Ifo-Geschäftsklimaindex dafür spreche, dass sich in Deutschland nun eine Trendwende in der Konjunktur ankündige. Die Aussichten der Konjunktur in Deutschland seien nun zunehmend behaftet mit Risiken. Uwe Angenendt, BHF Bank, sieht das Ganze etwas optimistischer, er sagte, dass man in seinem Hause lediglich eine leichte Verschlechterung sehe, aber auch ein paar Stabilisierungstendenzen. Zudem seien nun auch die Rückgänge nicht mehr so ausgeprägt wie zuvor.

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