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Deutscher Export so hoch wie nie – die Eine-Billion-Marke wurde geknackt

Der deutsche Außenhandel kann auf eine Rekordbilanz schauen, denn zum ersten Mal konnten die Exporte die Eine-Billion-Marke knacken. Auch bei den Importen wurde eine bisher nicht dagewesene Höchstmarke erreicht.

Im letzten Jahr 2011 führte Deutschland Waren aus, die einen Wert von 1060,1 Milliarden Euro hatten. Das waren rund 11,4 Prozent mehr, als das im Jahr davor der Fall gewesen war. Diese Zahlen teilte nun das Statistische Bundesamt mit.

Auch bei den Einfuhren konnte eine neue Höchstmarke erreicht werden, die bei 902,0 Milliarden Euro lag. Im Vergleich zum Jahre davor stiegen diese um 13,2 Prozent. Bei den Einfuhren lag der Höchstwert, der bis dato erreicht worden war, bei 805,8 Milliarden Euro. Diese Höchstmarke erreichte Deutschland im Jahr 2008.

Den Statistikern zufolge hat Deutschland somit die Außenhandelsbilanz 2011 abgeschlossen mit einem Überschuss, der 158,1 Milliarden Euro beträgt. Im Jahr zuvor lag der Überschuss bei 154,9 Milliarden. Ein großer Teil der getätigten Ausfuhren gingen im letzten Jahr in die übrigen Mitgliedstaaten der EU. Waren im Wert von 627,3 Milliarden wurden dorthin exportiert. Laut der Statistik waren dies 9,9 Prozent mehr als im Jahr 2010.

Gleichzeitig war es aber auch so, dass Deutschland auch Waren aus den anderen EU-Mitgliedsländern einführte, diese hatten einen Wert von 572,6 Milliarden Euro. Hier ergab sich im Vergleich zum Vorjahr ein Plus in Höhe von 13,8 Prozent. Bei den Drittländern sah es so aus, dass die Exporte um 13,6 Prozent zunahmen, und die Importe um 12,0 Prozent.

Wirtschaftsminister Rösler lobte die deutsche Wirtschaft für ihre Leistungsfähigkeit. Er sagte, dass die deutsche Wirtschaft auf das bisher stärkste Jahr des Außenhandels zurückblicken könne. Es sei zwar schwieriger, an diese bisherigen Erfolge anzuknüpfen wegen der momentanen Schwächephase, die in der Weltwirtschaft herrscht, dennoch bleibe die Wirtschaft in Deutschland „hoch wettbewerbsfähig“.

Das Statistische Bundesamt veröffentlichte aber nicht nur die Zahlen für das Gesamtjahr, sondern auch dazu die Zahlen vom Dezember, und diese zeigen eindeutig, dass sie sich entgegen diesen Trend entwickeln. Die Exporte im Dezember gingen recht deutlich zurück, im Vergleich zum November seien sie um rund 4,3 Prozent gesunken. Diese Daten sind kalender- und auch saisonbereinigt.

Diese Zahlen sind auch nicht die, mit denen die Volkswirte gerechnet hatten. Sie erwarteten lediglich einen Rückgang von 1,0 Prozent. Auch bei den Einfuhren lagen die Volkswirte mit ihrer Einschätzung daneben, diese fielen um 3,9 Prozent, und die Volkswirte hatten mit einem Anstieg gerechnet, und zwar um 0,8 Prozent. Geht man hier in den Jahresvergleich, dann stiegen die Ausfuhren im Dezember 2011 um 5,0 Prozent und die Einfuhren um 5,4 Prozent.

In Frankreich entwickelte sich dies genau in die andere Richtung, denn Frankreich verzeichnete ein neues Rekord-Handelsbilanzdefizit, das im letzten Jahr bei etwa 70 Milliarden Euro lag.

 

Bildquelle: Gerd Altmann  / pixelio.de

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