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Deutsche weiterhin in Kauflaune – das Konsumklima ist stabil

Konsumklima bleibt stabilWie jeden Monat hat die GfK heute ihren neuen Konsumklimaindex herausgegeben. Momentan sehen die Verbraucher hierzulande die Wirtschaftslage recht optimistisch. Etwas pessimistischer sind sie dagegen bei ihrem Einkommen, hier rechnet man in vielen Haushalten des Landes mit Einbußen. Getrübt wird die Kauflaune auch durch geplante Steuererhöhungen.

In Deutschland ist die politische Situation in der Politik noch unklar nach der Wahl vom September, dennoch bleibt die Stimmung der Verbraucher weiterhin gut. Gestoppt wurde allerdings der gute Aufwärtstrend, den der Index in den letzten Monaten hatte, dies zeigt die Konsumklimastudie von der Gesellschaft für Konsumforschung, kurz GfK. Es ist zwar so, dass die Verbraucher im Oktober die Lage der Konjunktur ein wenig optimistischer einschätzten als noch im September, dennoch wird auch damit gerechnet, dass es zu Einbußen kommen wird bei den Einkommen. Auch die Neigung zu größeren Anschaffungen ist nicht mehr so hoch wie noch im September, so die GfK.

Der Konsumklima-Index wird ermittelt aus drei Faktoren, im November wird dieser Index nun bei 7,0 Punkten liegen, also 0,1 Punkte weniger als im Monat zuvor.

Die von der SPD geforderten Steuererhöhungen werden seitens der Konsumforscher eher kritisch gesehen. Marktforscher Rolf Bürkl von der GfK warnte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur dpa davor, dass Steuererhöhungen immer drückten auf die Konsumstimmung. Weiterhin gab es zu bedenken, dass jede Diskussion rund um Steuererhöhungen immer dafür sorgt, dass bei den Verbrauchern Befürchtungen aufkommen über höhere finanzielle Belastungen. Dabei sei es egal, ob die Verbraucher nun letztendlich auch wirklich davon betroffen seien oder auch nicht.

Weiterhin sagte Bürkl, dass es so sei, dass Steuererhöhungen immer, zumindest einmal bei einem Teil der Bevölkerung hierzulande, das zur Verfügung stehende Einkommen verringerten. Es gebe aber eine „enge Korrelation“ zwischen dem Einkommen, das zur Verfügung steht, und dem Konsum. Sollten die Verbraucher den Konsum herunterschrauben, würde dies sich irgendwann auch auswirken auf das Bruttoinlandsprodukt. Es sei also durchaus möglich, dass der Anteil vom privaten Konsum am BIP dann sinke, zur Zeit liege dieser bei 57 Prozent bis 58 Prozent, so Bürkl.

Auch der gesetzliche Mindestlohn, der ebenfalls ein Thema ist bei den Koalitionsgesprächen in Berlin, stößt nicht gerade auf uneingeschränkte Zustimmung bei den Forschern. Dazu sagte Bürkl, dass dieser Mindestlohn zunächst einmal gut sei für die Verbraucher, dennoch müsse man auch die mittelfristigen Effekte und die langfristigen Effekte unter die Lupe nehmen. Der Mindestlohn werde dafür sorgen, dass es zu höheren Einkommen käme, allerdings lediglich kurzfristig. Eine negative Auswirkung auf die Konsumstimmung würde allerdings zustande kommen, wenn durch diesen Mindestlohn langfristig gesehen Arbeitsplätze verloren gingen, da sich einfach die Lohnkosten nicht mehr rechneten für einige Dienstleistungen.

Vorerst rechnet Rolf Bürkl allerdings damit, dass das Konsumklima stabil bleiben wird. Seiner Meinung nach wird es so sein, dass sich die momentane Entwicklung weiterhin fortsetzen wird im kommenden Jahr. Begründet wird seine Meinung durch das Wirtschaftswachstum, das für das kommende Jahr erwartet wird, und das bei 1,8 Prozent liegen soll. Daraus würde sich dann auch ergeben, dass sich die Arbeitsmarktlage wieder aufhelle. Menschen, die davon ausgehen könnten, einen sicheren Arbeitsplatz zu haben, seien auch eher bereit, größere Anschaffungen zu tätigen. Dazu kämen noch, dass für das kommende Jahr Lohn- und Gehaltserhöhungen erwartet würden, die im Durchschnitt bei 3 Prozent liegen dürften.

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