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Dax legt zu und Italien erneut stark am Anleihemarkt

Am Freitag startete der Dax mit Kursgewinnen, gut ein Prozent konnte er zulegen. Dafür sorgen vor allen Dingen die Finanzwerte. Am morgen hatte der Dax 6239 Punkte zu verzeichnen. Zu dem Zeitpunkt hoffte man auch noch auf die bevorstehende Auktion von italienischen Staatsanleihen, natürlich vor allen Dingen deshalb, weil die Auktionen vom Donnerstag überraschend erfolgreich gewesen waren. Dies hatte hier schon für Erleichterung gesorgt, und gab natürlich auch Hoffnung für die heutige Auktion.

Und Italien überzeugte auch dieses Mal, denn das Land bestand auch den zweiten Härtetest für dieses Jahr mit Bravour. Wie schon zuvor war es auch bei der Auktion der lang laufenden Staatsanleihen so, dass die Zinsen zurückgingen, und das ebenso deutlich wie bei den Auktionen am Donnerstag. Es sieht wirklich so aus, als ob die Investoren wieder Vertrauen fassen in das hoch verschuldete Land. Schon am Donnerstag war es bei der Auktion der zwölfmonatigen Geldmarktpapiere so gewesen, dass Italien von Refinanzierungskosten profitieren konnte, die sanken. Als ein Zeichen für eine wachsende Bereitschaft aller Anleger, dem Land auch das Geld anzuvertrauen für einen längeren Zeitraum wird auch die sehr erfolgreiche Emission der mehrjährige Staatsanleihen gesehen, die ein Volumen hatten von beinahe fünf Milliarden Euro.

Es ist gerade diese Entwicklung von den Refinanzierungskosten für das Land Italien, das bereits als Schicksalsfrage angesehen wird, und das für die komplette Euro-Zone. Wenn es dazu käme, dass Italien nicht mehr in der Lage wäre, sich frisches Geld am Markt zu besorgen, dann würde auch der Euro-Rettungsschirm wohl nicht mehr sehr viel nutzen, denn diese Mittel wären sicherlich nicht ausreichend, um Italien langfristig zu unterstützen. Italien ist die drittgrößte Volkswirtschaft in der gesamten Währungsunion, und der Schuldenberg ist schon sehr beträchtlich, man spricht hier von mehr als 1800 Milliarden Euro. Dies macht ungefähr 120 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung aus.

Am Freitag zahlte das italienische Finanzministerium für die Platzierung von Staatsanleihen, die im Jahre 2014 fällig werden und ein Volumen haben von drei Milliarden Euro, eine Rendite, die bei 4,83 Prozent lag. Das ist der absolut niedrigste Satz, den es seit September gegeben hatte. Bei einer vergleichbaren Auktion, die im Dezember stattgefunden hatte, waren von Seiten der Anleger noch Forderungen von 5,62 Prozent als Rendite aufgekommen. Dazu kamen dann auch noch einige kleinere Mengen an Papieren, die längere Laufzeiten haben, und auch hier sanken die Refinanzierungskosten erneut.

Allerdings waren auch schon bei der Auktion im Dezember die Renditen zurückgegangen, wenn man dies mit dem Monat davor vergleicht. Das ist ein Trend, der sich offenbar zu verfestigen scheint. Zu dieser Entspannung hat sicherlich das Sparpaket beigetragen, dass die neue Regierung Italiens im Dezember vorgelegt hatte, und das auch vom Parlament verabschiedet wurde. Aber auch die Liquiditätsspritze, die die EZB gegeben hat, dürfte wohl ihren Teil dazu beigetragen haben.

Die EZB vergab erst vor einem Monat zum ersten Mal Kredite an die Geschäftsbanken, die eine Laufzeit von drei Jahren haben. Mehr als 500 der Institute griffen auch zu und deckten sich mit insgesamt 489 Milliarden Euro ein. Neue Dreijahreskredite wird es von der EZB schon Ende des Monats Februar geben.

 

Bildquelle: Gerd Altmann  / pixelio.de

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