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Altersarmut steigt dramatisch an – immer mehr Rentner verdienen dazu

Viele freuen sich auf die Rente, endlich nicht mehr arbeiten und jeden Tag genießen. Doch schon heute ist absehbar, dass dies ein Szenario ist, das viele in dieser Form nicht erleben werden. Der Grund ist recht einfach, denn schon heute ist es so, dass sehr viele Rentner von ihrer gesetzlichen Rente gerade einmal die nötigsten Dinge des Lebens bestreiten können. Geht man nach einer Statistik, die von der Deutschen Rentenversicherung herausgegeben wurde, dann ist es so, dass jede zweite Rente im Jahr 2012 unter der Marke von 700 Euro lag. Ganz besonders betroffen sind davon die Altersrentnerinnen im Westen des Landes.

Der „Bild“-Zeitung war am heutigen Dienstag zu entnehmen, dass im Jahr 2012 von allen Altersrentnern und Erwerbsunfähigkeitsrentnern 48,21 Prozent eine Summer erhielten, die unter dem Schnitt lag, der Senioren für gewöhnlich zusteht als Grundsicherung für das Alter, und zwar inklusive der Miete und auch der Heizung. Das Blatt beruft sich hier auf diese Studie.

Gerade die Altersrentnerinnen, die im Westen der Republik leben, sind von diesem Anteil, der unter 700 Euro liegt, betroffen, so die Zeitung. Dieser Anteil betrug dort 73 Prozent. Bei den Erwerbsunfähigen, die in Frührente gegangen sind im Jahr 2012, lag der Anteil zwischen 57,25 Prozent für die Männer im Westen und 69,2 Prozent für die Männer im Osten.

Immer öfter kommt es deshalb vor, dass man Senioren sieht, die noch weiterhin arbeiten. Sie sind darauf angewiesen, sich weiterhin etwas dazu zu verdienen. Auch hier gibt es Zahlen, die von der Bundesagentur für Arbeit kommen. Im Herbst des letzten Jahres zählte die Agentur noch mehr als 812.000 Menschen mit Minijob, die älter waren als 65 Jahre. Dies ist der Chemnitzer „Freien Presse“ zu entnehmen. Es gab sogar 128.000 dieser Menschen, die bereits ein Alter von mehr als 74 erreicht hatten. Im Vergleich dazu sah es im Jahr 2003 laut der damaligen Statistik ganz anders aus. Zu dem Zeitpunkt waren es nur 595.433 Rentner, die noch zusätzlich einen Minijob ausübten, und davon waren nur 77.081 über 74 Jahre alt. Die Zunahme liegt also bei ganzen 36,4 Prozent.

Die Statistik der Bundesagentur für Arbeit zeigt auch, dass die Anzahl der Menschen ab 65 Jahren, die sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, anstieg im selben Zeitraum um etwa 61.000, so dass 171.000 erreicht wurden.

Auch Ulrike Mascher, die Präsidentin vom Sozialverband VdK, sieht Handlungsbedarf. Sie fordert, dass die Rentenreformen zurückgenommen werden sollen. Gegenüber der „Bild“-Zeitung sagte sie, dass die Gefahr zu verarmen im Alter immer mehr ansteige. Sie ist der Meinung, dass die Absenkung vom Rentenniveau auf 43 Prozent von momentan 51 Prozent bis hin zum Jahr 2030 auf jeden Fall gestoppt werden muss, damit die Einstiegsrenten ihren Sinkflug beendeten. Ihrer Meinung nach müsse bei 50 Prozent vom Nettolohndurchschnitt Schluss sein müsse.

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