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Als Folge der Euro-Krise droht jetzt der Bundesbank ein Gewinneinbruch

Jetzt ist es soweit, und die Euro-Krise schlägt sich auch durch auf den deutschen Haushalt. Laut der „Bild“-Zeitung könnte der Gewinn, den die Bank an den Bundesfinanzminister überweist, dieses Jahr um einiges schrumpfen. Jens Weidmann, der Bundesbank-Chef, verbucht nun das niedrigste Plus, das es seit ganzen sieben Jahren gegeben hat.

Recht deutliche Spuren gibt es nun, die die riskante Rettungspolitik, die die europäischen Notenbanken fahren, hinterlassen, zumindest in der Bilanz von der deutschen Bundesbank. Der „Bild“-Zeitung nach schrumpfte der Gewinn im letzten Jahr auf einen Betrag von weniger als einer Milliarde Euro. Mittlerweile liege der Überschuss lediglich noch in einem recht hohen Millionenbereich, der dreistellig ist. Dies berichtet die „Bild“-Zeitung, und zwar unter Berufung auf Kreise aus dem Bundesfinanzministeriums. Dies sei definitiv der niedrigste Wert, der seit sieben Jahren erreicht worden sei.

Für das Jahr 2010 waren es immerhin noch 2,2 Milliarden Euro, die die Bundesbank ausweisen konnte als Gewinn. Im Jahr 2009 waren es gar 4,1 Milliarden Euro gewesen. In der nächsten Woche wird es soweit sein, dann wird die Notenbank die ganz offiziellen Zahlen vorlegen für das Jahr 2011. Im „Spiegel“ hatte der Präsident der Bundesbank, Jens Weidmann, bereits davor gewarnt, dass die Überweisung wohl dieses Mal deutlich geringer ausfallen würde.

Laut der „Bild“-Zeitung ist es wohl so, dass dieser gesunkene Gewinn wohl eine Lücke in den momentanen Bundeshaushalt reißt, die bei mehr als 1,5 Milliarden Euro liegt. Dem Haushaltsplan nach ist vorgesehen, dass die Bundesbank rund 2,5 Milliarden Euro an Überschuss an den Finanzminister Schäuble überweisen soll.

Der Zeitung nach kommt dieser Gewinnrückgang, der als sehr drastisch zu bezeichnen ist, vor allem zustande durch die wachsenden Risiken, die es im Euro-Raum gibt. Daher habe die Bundesbank wohl mehr sogenannte Wagnisrückstellungen gebildet, um sich wappnen zu können gegen eventuelle Verluste.

Seit Mai der Jahres 2010 haben die europäischen Notenbanken einen recht riskanten Kurs eingeschlagen, um den verschuldeten Euro-Ländern zu helfen. Geführt wird der Kurs durch die Europäische Zentralbank EZB. Dabei wurden beispielsweise Staatsanleihen aufgekauft von den Krisenländern in einem Volumen von noch mehr als 200 Milliarden Euro. Gleichzeitig wurden dann auch noch die Anforderungen, die an die Sicherheiten gestellt wurden, stetig gesenkt. Allerdings hat die Bundesbank hier bei den letzten Schritten, die in dieser Art vollzogen wurden, gar nicht mehr mitgemacht.

Zu nationalen Notenbanken, die im Euro-System von der EZB zusammengeschlossen sind, haften in einem Notfall alle gemeinsam für Verluste, die erlitten wurden. Derzeit ist die Bundesbank an diesem System mit einem Anteil von 27 Prozent beteiligt. Sollte es zu Ausfällen kommen, wären die Verluste der Bank auf jeden Fall sehr hoch.

 

Bildquelle: Siegfried Baier  / pixelio.de

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