kredit.MS | Money & Service

Von Krise keine Spur – die Deutschen shoppen munter weiter

Es gibt heute keine Zeitung und kein Newsportal mehr, in dem nicht täglich das Wort Krise in irgendeiner Form erwähnt wird. Dennoch scheint das die Deutschen nicht sehr zu interessieren, denn sie lassen sich davon auf keinen Fall die Lust zum Shoppen nehmen. Der Einzelhandel erwartet für dieses Jahr einen absoluten Rekordumsatz, rund 413 Milliarden Euro werden hier erwartet. Und das trotz der etwas verhalteneren Aussichten für das diesjährige Weihnachtsgeschäft.

Der Handelsverband Deutschland hob nun seine eigene Jahresprognose von 1,5 Prozent Umsatzplus auf 2,0 Prozent an. Bereits in den ersten drei Quartalen dieses Jahres klingelten im wahrsten Sinne die Kassen der Geschäfte. Erstmals war es so, dass der Umsatz während dieser Zeit schon über die 300 Milliarden Euro Marke kletterte. Bis zum Jahresende werden es wohl die bereits erwähnten 413 Milliarden Euro sein. Das sind rund acht Milliarden Euro mehr als es im Jahr 2010 der Fall war, und sogar noch mehr als je zuvor.

Da von Januar bis September der Branchenumsatz um rund 2,6 Prozent gestiegen ist, er wartet der Präsident des HDE, Josef Sankjohanser, ein etwas langsameres Tempo. Das Weihnachtsgeschäft soll einen Umsatzanstieg von nur 1,5 Prozent bringen, im Vorjahr waren es 3,0 Prozent.

Offensichtlich hat die gesamte europäische Schuldenkrise und die Wörter Griechenland und Italien die Deutschen in den letzten Monaten nicht wirklich irritiert. Eine positive Konsumstimmung kam zustande durch die recht stabile Lage des Arbeitsmarktes, und auch die relativ gute Entwicklung bei den Einkommen trage ihren Teil dazu bei. Die Stimmung könne aber auch kippen, zumindest wenn es zu „negativen Einkommenserwartungen“ kommt, denn das würde die Freude an an den Ausgaben mit Sicherheit bremsen.

Durch die gute Konjunktur gab es in Deutschland wieder mehr Arbeitsplätze im Bereich Einzelhandel, schon allein bis Ende März sind hier 54.000 Stellen dazugekommen im Vergleich zum Jahr davor. Hier gibt es einen Zuwachs von 1,9 Prozent zu verzeichnen. Nur 8000 davon seien Minijobs gewesen. Jetzt soll es hier einen Mindestlohn für diese Branche geben. Der HDE möchte zusammen mit der Gewerkschaft Ver.di hier über einen solchen Mindestlohn verhandeln. Die Arbeitgeber haben hier eine Vorstellung von sieben bis acht Euro in der Stunde. Je nach Bundesland gelten momentan überall unterschiedliche Lohnuntergrenzen.

Insgesamt ist es so, dass beim Shopping die Bestellungen, die über das Internet getätigt werden, eindeutig zunehmen. Der Umsatz des Handels online wird wohl laut Prognose um gut acht Prozent steigen, und zwar auf 26,1 Milliarden Euro. Der Anteil liegt dann bei 6,3 Prozent.

Dann steht dem Weihnachts-Shopping auch in diesem Jahr nichts im Weg.

 

Bildquelle: Stephanie Hofschlaeger  / pixelio.de

GD Star Rating
loading...