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Zypern bittet erneut um finanzielle Hilfe für die Bank of Cyprus

Es ist noch gar nicht so allzu lange her, dass Zypern vor dem Bankrott gerettet wurde mit Hilfe eines Hilfspakets in Milliardenhöhe. Jetzt sehen sich die Kritiker dieses Pakets bestätigt, denn sie hatten bereits im Vorfeld davor gewarnt, dass dies nicht ausreichend sein würde und weitere Hilfen notwendig werden würden. Und genauso ist es nun auch gekommen, denn Nikos Anastasiadis, der Präsident von Zypern, hat nun erneut um weitere Unterstützung geben. In seinem Brief begründet er diese weitere Forderung damit, dass das erste Hilfspaket schlampig gewesen sei.

Die Unterstützung soll dieses Mal nur der Bank of Cyprus zugute kommen, der größten Bank Zyperns. Dem „Wall Street Journal Deutschland“ kann man heute entnehmen, dass der Präsident von Zypern, Anastasiadis, einen Brief geschrieben hat an die Verhandlungsführer aus Europa. Darin soll stehen, dass die Rettungsaktion, die im April durchgeführt worden war, erfolgt sei „ohne sorgfältige Vorbereitung“. Daher sei nun die gesamte Wirtschaft von Zypern in Gefahr. Den Angaben des Blattes nach hat es Einsicht gehabt in das Schreiben des Präsidenten.

Erst im April hatten sich die Troika und die Eurogruppe darauf verständigen können, Zypern Hilfen zu gewähren in Höhe von zehn Milliarden Euro. Zypern soll damit sein Defizit senken, und auch das marode Bankensystem soll wieder auf Vordermann gebracht werden. Auch Zypern selbst muss dafür noch Geld aufbringen, und zwar 13 Milliarden Euro. Zu den dafür notwendigen Maßnahmen gehört auch die Fusion von den beiden größten Banken des Landes, der Laiki Bank und der Bank of Cyprus. In diesem Rahmen wurde es erforderlich, dass die Bank of Cyprus die Verbindlichkeiten übernehmen musste, die die Laiki mitbrachte. Diese hatten ein sehr großes Ausmaß angenommen. Aufsehen hatte Zypern auf sich gezogen durch die Maßnahme der Einbeziehung der Sparer der beiden Banken, sie sollten einen sogenannten Sanierungsbeitrag leisten mit einem Teil von ihren Einlagen.

Dem „WSJ Deutschland“ nach schreibt Anastasiadis in seinem Brief, dass die Vereinbarungen überarbeitet werden sollen bezüglich der Fusion der beiden Banken. Ziel ist es dabei, die Bank of Cyprus zu entlasten hinsichtlich der Verbindlichkeiten von der Laiki-Bank. Zudem schlug er auch vor, die Fusion komplett zu stoppen. Weiterhin sagt er, dass der Erfolg der gesamten Bankenrettung davon abhänge, dass die Bank of Cyprus überlebt. Gleichzeitig betonte er auch die Wichtigkeit der Bank für die gesamte zyprische Wirtschaft laut dem Blatt. Daher bitte er nachdrücklich darum, dass eine Lösung, die langfristig sein soll, unterstützt werde für die Liquiditätsposition der größten Bank des Landes, die momentan recht dünn sei.

Der „WSJ Deutschland“ nach habe zwar ein Mitarbeiter in Brüssel von der Europäischen Kommission bestätigt, dass man diesen Brief erhalten habe, allerdings wurde dazu kein Kommentar abgegeben. Vertreter der Regierung in Zypern betonen unterdessen, dass man nicht vorhabe, abzurücken von dem Rettungsprogramm, das vereinbart worden war. Man werde alles tun, was verlangt würde, so das Zitat eines Regierungsvertreters.

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