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Zu geringe Arbeitszeit – der Vorwurf der Weltbank an die Europäer

Einer Studie nach ist es wohl so, dass in Europa anscheinend um einiges weniger gearbeitet wird, als dies in anderen Regionen der Fall ist. Die Weltbank hält dies für eine besorgniserregende Entwicklung.

Dieser Studie nach, die von der Weltbank erarbeitet wurde, ist es so, dass eines der größten Probleme in Europa wohl die angeblich recht geringe Lebensarbeitszeit sei, und die dadurch ausgelöste sinkende Produktivität. In dieser Studie heißt es, dass die Europäer nicht nur weniger Stunden in der Woche arbeiten als Arbeitnehmer in den ganzen anderen Regionen der Welt, sondern auch weniger Wochen im ganzen Jahr, und zudem auch noch weniger Jahre des gesamten Lebens.

In der Studie heißt es, dass jeder, der einen Arbeitsplatz in Europa habe, heute eine Sicherheit genieße, die man so nie gekannt habe. Die Leistungen für alle Menschen, die keine Arbeit hätten, seien schon recht großzügig, und es sei auch sehr leicht, in Rente zu gehen. Angesichts der recht bescheidenen Produktivitätsfortschritte, die es in den vergangenen zwanzig Jahren gegeben habe, sei die Geschwindigkeit, mit der die Arbeitszeiten in Italien, Frankreich und Spanien seit dem Jahre 1995 reduziert wurden, schon recht besorgniserregend.

Laut dieser Studie ist es so, dass sich auch der Eintritt in das Berufsleben überhaupt innerhalb von Europa immer weiter verschiebe, und zwar nach hinten. Dazu beginne auch die Rente immer früher. Durch diese ganzen Dinge werde Europa nicht gerade wettbewerbsfähig. Es sei notwendig, dass die Regierungen Europas die Bevölkerung, die sich im erwerbsfähigen Alter befinde, produktiver einsetzt. Zudem sollten, angesichts der üblichen Alterung der gesamten Gesellschaft, auch vermehrt Zuwanderer, die aus dem Ausland stammen, angeworben werden.

Außerdem sei es dringend notwendig, dass Europa auch die Immigranten besser ausbilde. Zur Zeit sei es so, dass ungefähr die Hälfte aller Zuwanderer nicht genug qualifiziert sind. Daher empfiehlt die Weltbank auch einem sehr großen Teil der Länder Europas, die Arbeitszeiten zu erhöhen, und man müsse es den jungen Menschen leichter machen, einen Arbeitsplatz finden zu können.

Diese Empfehlung kommt vor allen Dingen dadurch zustande, dass es gerade in den Schuldenstaaten in Europa wie Italien, Griechenland und auch Spanien eine recht hohe Jugendarbeitslosigkeit gibt. Die gesamte Arbeitslosigkeit innerhalb von Europa hatte leider zuletzt eine Höchststand erreicht, der bereits historisch ist. Im Jahre 2010 waren in etwa 45 Millionen Menschen innerhalb der Europäischen Union ohne Arbeit, dies kann man aus den Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation, kurz auch ILO, entnehmen.

Laut der ILO haben daran auch die niedrigen Löhne in Deutschland eine Mitschuld an dieser Tatsache. Dadurch kommen günstige deutsche Exporte zustande, die dann wiederum die anderen europäischen Staaten unter einen großen Druck setzen. Das ist allerdings ein Zusammenhang, der unter den Ökonomen mehr als umstritten ist.

Die ILO kritisiert weiter, dass diese recht schwache Entwicklung der Gehälter und Löhne in Deutschland, und die daraus resultierende angestiegene Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Exporte die „strukturelle Ursache“ für die Schwierigkeiten seien, die es jüngst in der Euro-Zone gebe. Wegen der schwachen Nachfrage sei es den anderen Ländern unmöglich gewesen, etwas nach Deutschland zu exportieren.

Die Empfehlung der Experten der ILO ist eindeutig, dass die deutsche Wirtschaft jetzt höhere Löhne zahlen sollte, und auch die Produktivität, die innerhalb der Euro-Zone nur durchschnittlich sei, solle gesteigert werden.

 

Bildquelle: Gerd Altmann  / pixelio.de

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