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Wirtschaft in China schwächelt weiter – Einkaufsmanagerindex fällt schlecht aus

Es ist kein Geheimnis, dass das Wachstum der Wirtschaft in China schon seit längerer Zeit vor sich hin schwächelt. Jetzt haben wieder zwei recht wichtige Frühindikatoren nachgeben müssen, und momentan sieht es auch nicht so aus, als ob dies schnell wieder aufzuholen sei. Dennoch sind deutsche Unternehmen zuversichtlich.

Einer offiziell durchgeführten Branchenumfrage nach ist es so, dass die Industrie Chinas im Monat Juni einen Rückschlag erlebt hat. Am heutigen Montag teilte die Statistikbehörde des Landes mit, dass der amtliche Einkaufsmanagerindex, kurz PMI, im Juni gesunken ist auf 50,1 Punkte. Dieser Wert liegt nur noch ganz knapp über der so wichtigen Marke von 50 Punkten, ab der ein Wachstum angezeigt wird. Noch einen Monat zuvor waren 50,8 Punkte erreicht worden.

Unter der Marke von 50 Punkten hat sich der chinesische Einkaufsmanagerindex das letzte Mal befunden im September des letzten Jahres. Auch der Index von der HSBC fiel im Monat Juni ab, hier wurde ein Neun-Monatstief erreicht, das bei 48,2 Punkten liegt, im Mai waren es noch 49,2 Punkte gewesen. Dieses Barometer von der Großbank berücksichtigt vor allen Dingen Firmen aus dem Mittelstand, die sich in privater Hand befinden, und die somit auch einen schlechteren Zugang haben zu Krediten von Banken als die Konzerne, die in staatlicher Hand sind. Der offizielle Einkaufsmanagerindex ist zuständig für diese staatlichen Konzerne.

Seitens der Volkswirte sieht man in diesen Werten eine absolute Bestätigung von ihrer eigenen Einschätzung bezüglich dessen, dass sich das Wachstum der Wirtschaft im zweiten Halbjahr noch einmal abschwächen könnte, und das sogar recht deutlich. Zudem ist China auch immer weniger bereit für Konjunkturmaßnahmen. Dies wurde gerade erst am Wochenende unterstrichen durch Xi Jinping. Seiner Meinung nach soll nicht jeder Beamte gelten als Held, nur weil er um jeden Preis das Wachstum fördere.

Auch die Ölpreise reagierten auf diese neuen Konjunkturdaten und starteten recht schlecht in die Woche. Am Morgen kostete ein Barrel von der Nordseesorte Brent 22 Cent weniger als noch am Freitag, für die Auslieferung August lag das Barrel bei 101,94 US-Dollar. Um 18 Cent sank ein Fass der Sorte West Texas Intermediate. Mit den USA zusammen ist China das Land, das den größten Verbrauch an Öl hat auf der ganzen Welt.

Trotzdem China momentan in dieser Schwächephase steckt, sehen die Unternehmen aus Deutschland die Aussichten recht positiv für die Geschäfte im Land. Jörg Mull, der Präsident von der deutschen Handelskammer, sagte heute in Peking, dass der Trend „durchaus positiv“ sei. Er befindet sich dort bei der Vorstellung von der jährlichen Umfrage zum Geschäftsklima unter Unternehmen aus Deutschland in China. Sowohl die Gewinne als auch die Umsätze stiegen weiterhin, allerdings ein wenig gemäßigter als in den Jahren zuvor. Das China-Geschäft würde von den deutschen Unternehmen weiterhin ausgebaut. Die größte Herausforderung seien allerdings Personalfragen, und an Bedeutung gewinne nun auch wieder der Schutz von geistigem Eigentum.

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