kredit.MS | Money & Service

Weiterhin Rezession in der Euro-Zone

In der gesamten Geschichte der Währungsunion hat es bisher nicht eine solche Rezession gegeben, wie das momentan der Fall ist. Schon sechs Quartale hintereinander ist das Bruttoinlandsprodukt nun gesunken. Ein Grund dafür, dass diese Rezession weiterhin besteht liegt auch darin, dass die Wirtschaft in Deutschland nicht so recht in Schwung kommt.

Am heutigen Donnerstag veröffentlichte das Markit-Instiut den Einkaufsmanagerindex, der zuständig ist für die Privatwirtschaft innerhalb der Euro-Zone. Dieser konnte zwar im Monat Mai steigen um 0,8 Punkte, so dass er 47,7 Punkte erreicht, dennoch liegt dieses Barometer weiterhin recht deutlich unter der Marke von 50 Punkten, ab der erst ein Wachstum angezeigt wird. Für die Erstellung dieses Indexes führt das Institut eine Umfrage durch unter Tausenden von Industriefirmen und Dienstleistungsfirmen.

Chris Williamson, der Chefvolkswirt des Markit-Instituts, sagte, dass diese Schwäche momentan alle Länder der Euro-Zone im Griff habe. In Deutschland stagniere es, in Frankreich zeigt die Tendenz nach unten, und auch alle anderen Länder würden weiterhin in der Krise stecken, und das in einem Ausmaß, das besorgniserregend sei.

Diese Rezession ist die längste, die es bisher in der Geschichte gegeben hat von der Währungsunion. Im ersten Quartal des Jahres sank das BIP ab um 0,2 Prozent, und das ist bereits das sechste Quartal hintereinander, in dem ein Rückgang der Fall ist. Williamson sagt auch voraus, dass das BIP auch im laufenden Quartal schrumpfen werde, und zwar ähnlich stark.

Das für die Industrie zuständige Barometer stieg an um 1,1 Punkte, es erreicht nun 47,8 Punkte. Die Ökonomen, die befragt worden waren von Reuters, waren davon ausgegangen, dass 47,0 Punkte erreicht werden. Einen Anstieg gab es auch beim Dienstleistungsindex, dieser stieg an um 0,5 Punkte auf jetzt 47,5 Punkte. Hier war seitens der Ökonomen ein Wert von 47,2 Punkten vorausgesagt worden. Beide Sektoren verzeichneten einen erneuten Rückgang an Aufträgen, allerdings war dieser Rückgang im Bereich der Industrie nicht mehr so stark, wie es zuletzt der Fall gewesen ist.

In den Unternehmen werden auch weiterhin Stellen gestrichen, und zwar bereits den 17. Monat hintereinander. Es sind sogar noch mehr, als es im März und April der Fall gewesen ist. Es hieß, dass der Anlass dafür die anhaltende Flaute war bei den Aufträgen. Die Verkaufspreise seien gesenkt worden, in der Industrie fand das in einer Stärke statt, die es schon seit dem Januar des Jahres 2010 nicht mehr gegeben hat. Williamson sagte, dass dies in untrügliches Zeichen sei dafür, wie ausgeprägt die Schwäche bei der Nachfrage momentan sei.

Dem Markit-Institut nach gibt es aber auch Zeichen für Hoffnung, denn außerhalb von Frankreich und Deutschland waren die Einbußen beim Wachstum so gering ausgefallen wie schon seit dem Juli des Jahres 2011 nicht mehr. Williamson deutet dies als erste Zeichen dafür, dass es zu einer Milderung kommen kann.

GD Star Rating
loading...