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Weitere Sparanstrengungen von Spanien angekündigt

In Spanien kriselt es, das ist nichts Neues mehr. Sparmaßnahmen werden zwar bereits umgesetzt, allerdings sieht es wohl im Moment so aus, dass das Land das eigene Defizitziel nicht erreichen kann allein mit diesen Sparmaßnahmen. Daher denkt der Wirtschaftsminister des Landes, de Guindos, nach über weitere Sparmaßnahmen, beispielsweise über die Anhebung von einigen Steuern.

Um die Haushaltsziele zu erreichen, die gesetzt sind, kann Spanien sich nicht nur auf die bisherigen Sparmaßnahmen verlassen, es müssen weitere Sparanstrengungen getroffen werden, dies kündigte Spanien nun an. Schon seit der letzten Woche ist klar, dass die Senkung des Defizits auf 5,8 Prozent von vorher 8,9 Prozent für dieses Jahr nicht zu schaffen sein wird ohne solche weiteren Maßnahmen.

Nun erwägt die Regierung eine Anhebung von unterschiedlichen Steuern, damit sollen die geringeren konjunkturell bedingten Einnahmen ausgeglichen werden. Zuletzt war in der „Welt online“ zu lesen gewesen, dass es zu einer Anhebung der Flughafengebühren kommen soll, und zwar um bis zu 50 Prozent.

Die Niederlande und Finnland hatten angekündigt, die jüngsten Beschlüsse, die auf dem EU-Gipfel getroffen worden sind bezüglich einer leichteren Hilfe für die Banken, blockieren zu wollen. Hierzu sagte Guindos, dass es einzelnen Euro-Ländern nicht möglich sei, solche getroffenen Beschlüsse einfach zu kippen.

Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es allerdings am Arbeitsmarkt in Spanien. Im Juni war es so, dass die Zahl der Arbeitslosen, die registriert sind, recht deutlich zurückging. Die Zahl sank im Monatsvergleich den Angaben vom Arbeitsministerium nach um 98.853 Menschen. Dies ist etwa doppelt so viel, wie seitens der Volkswirte erwartet worden war. Momentan sind in Spanien etwa 4,62 Millionen Menschen gemeldet als arbeitslos.

Zwar ist ein Rückgang für den Monat Juni nicht sehr ungewöhnlich, denn zu dieser Zeit profitiert der recht große Tourismussektor in Spanien vom Höhepunkt in der Feriensaison. Dennoch war dieser Rückgang um einiges stärker, als es für gewöhnlich der Fall ist. Zudem war dieser Rückgang so groß, wie dies seit Beginn der gesamten Erhebung noch nicht der Fall gewesen ist.

Schon seit langem leidet Spanien unter der schon recht hohen Arbeitslosigkeit, dies ist die höchste, die es in der gesamten Europäischen Union zu verzeichnen gibt. Momentan ist es so, dass beinahe jeder vierte Spanier, der sich im erwerbsfähigem Alter befindet, arbeitslos ist. Noch um einiges schlimmer ist hier die Situation bei den Jugendlichen unter 25. Die Arbeitslosenquote liegt in dieser Gruppe bei über fünfzig Prozent, und das ist mit großem Abstand die höchste in ganz Europa.

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