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Verhandlungen abgebrochen – die Euro-Gruppe kann sich in Brüssel nicht einigen

In Brüssel hat gestern die Euro-Gruppe beraten bezüglich einer Lösung für die Probleme von Griechenland. Diese sind allerdings zunächst einmal gescheitert, und das liegt wohl den den unzähligen Details. Mit diesem Scheitern liegen dann auch die weiteren Hilfszahlungen für das Land zunächst einmal auf Eis. Diese Situation belastet auch den Euro.

Insgesamt haben die Beratungen rund zwölf Stunden gedauert, und dennoch haben sich die internationalen Geldgeber nicht einigen können auf neue Hilfen für das verschuldete Griechenland. Bundesfinanzminister Schäuble sagte, dass man keine abschließende Lösung habe finden können, weil die Fragen so kompliziert seien. Daher werde man sich am kommenden Montag erneut treffen.

Griechenland liegt bei der Umsetzung von seinem Sparprogramm zurück hinter den Vorgaben, die von den internationalen Geldgebern kommen. Daher berieten sowohl die Finanzminister des Euro als auch Christine Lagarde, die Chefin des IWF, darüber, welche Wege es gebe, um die Finanzlücke des Landes zu füllen, die eine Milliardenhöhe erreicht. Schäuble sagte, dass dafür nun eine ganze Reihe an Optionen auf dem Tisch lägen. Sollte Griechenland wirklich einen Aufschub erhalten von zwei Jahren, um die Sparauflagen erfüllen zu können, dann wird das Land noch weitere Hilfen benötigen in Höhe von 33 Milliarden Euro.

Es besteht eine Uneinigkeit mit dem Internationalen Währungsfonds bezüglich der Frage, ob man Griechenland einen solchen Aufschub gewähren sollte bis hin zum Jahr 2022, damit es seinen Schuldenberg verringern kann. Seitens der Eurogruppe wird dies befürwortet, Christine Lagarde dagegen weigert sich. Jean-Claude Juncker, der Chef der Eurogruppe, sagte, dass man sich bei den Positionen annähere. Man habe gute Arbeit geleistet, die Lücke würde geschlossen, man sei damit aber noch nicht ganz fertig, so Christine Lagarde. Man müsse noch ein klein wenig mehr tun.

Schon in der letzten Woche war es den Geldgebern nicht möglich gewesen, eine Lösung zu finden. In einer schriftlichen Erklärung des Eurogruppen-Chefs Juncker hieß es, dass die Gruppe das Treffen unterbrochen habe, um es möglich zu machen, weitere technische Arbeiten an diesem Paket zu verrichten. Diese Erklärung war gleich zum Ende dieses Treffens hin verbreitet worden am Morgen des heutigen Mittwoch.

Beim Verlassen des Ortes dieser Tagung hatte Juncker aber auch gesagt, dass es damit noch nicht zu einer Entscheidung gekommen sei darüber, ob weitere Hilfen freigegeben werden für Griechenland. Man müsse noch weitere technische Überprüfungen durchführen. Dennoch habe Griechenland alle Auflagen erfüllt, die das Land seitens der Geldgeber auferlegt bekommen hatte. Griechenland habe wirklich geliefert, und dies müsse man anerkennen. Das verschuldete Land benötigt momentan sehr dringend eine weitere Hilfstranche, denn wird diese nicht erteilt, ist das Land massiv von der Pleite bedroht.

Trotzdem diese Verhandlungen zunächst einmal gescheitert sind, sollen beim nächsten Gipfel der EU, der am Donnerstag beginnt, die Pläne für die Unterstützung von Griechenland keinerlei Thema sein bei den Staats- und Regierungschefs, so Juncker und Schäuble.

Stark betroffen von diesem Verhandlungsabbruch war der Euro. Er rutschte ab auf Kurse, die bei 1,2740 Dollar liegen, somit erreicht er beinahe einen Cent weniger, als dies noch der Fall gewesen war vor dem Treffen der Finanzminister.

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