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Spiele-Entwickler Zynga entlässt 520 Mitarbeiter

Wer kennt es nicht, das Spiel „Farmville“, eigentlich ist es kaum möglich, in der heutigen Online-Welt diesem Spiel zu entgehen. Wie viele andere erfolgreiche Spiele stammt auch „Farmville“ aus dem Hause Zynga. Diese Spiele sorgten dafür, dass Zynga kometenartig aufsteigen konnte unter den Technologiefirmen der USA. Vor 18 Monaten erfolgte dann der Gang an die Börse, aber nun scheint aus dem Shooting-Star ein Krisenunternehmen geworden zu sein, denn Entlassungen stehen an.

Grund dafür ist, dass einige Online-Spiele wie beispielsweise „Cityville“ offensichtlich einiges an Reiz verlieren bei den Spielern, und dies bekommen nun 520 Mitarbeiter zu spüren, die ihren Job verlieren. Dies teilte Zynga am gestrigen Montag mit. Somit wird beinahe jede fünfte Stelle gestrichen. Es werden sogar einige Standorte geschlossen werden müssen. Diese Maßnahmen sollen insgesamt eine jährliche Einsparung bringen von rund siebzig bis achtzig Millionen Dollar.

Ganz nach oben schoss sich Zynga mit Spielen für das soziale Netzwerk Facebook. Der Börsengang, der im Dezember des Jahres 2011 erfolgte, war milliardenschwer gewesen. Zuletzt war es jedoch so, dass sich viele der Spieler wieder zurückzogen, und dadurch ergab sich natürlich ein Rückgang beim Umsatz. Die Haupteinnahmequelle von Zynga ist der Verkauf von sogenannten virtuellen Gütern, so wie beispielsweise Traktoren bei „Farmville“ oder auch Saatgut. Den Angaben von Zynga nach ist diese Bauernhof-Simulation eins der wenigen Spiele, die überhaupt noch gut laufen.

Mark Pincus, der Chef von Zynga, hatte bereits im letzten Jahr damit begonnen, einen entsprechenden Sparkurs zu fahren, dieser beinhaltete auch Streichungen von Stellen. Nun ist es soweit, dass der Kurs um einiges verschärft wird. Für das bereits laufende Quartal wird seitens des Managements damit gerechnet, dass es zu einem Verlust kommen wird in Höhe von bis hin zu 39 Millionen Dollar. Grund dafür sind beispielsweise die Abfindungen. In einigen Städten werden als Folge dieser Stellenstreichungen komplette Entwicklerstudios geschlossen. Darunter sollen sich den Berichten der Medien nach auch die Büros in New York, Los Angeles und Dallas befinden. In einem Brief, der an die Mitarbeiter gerichtet ist, schrieb der Chef des Unternehmens, dass keiner jemals damit gerechnet habe, dass ein solcher Tag kommen werde, ganz besonders deshalb, weil es bei ihrer Kultur um das Wachstum ging. Dennoch denke er, dass alle wüssten, dass dies notwendig sei, um sich vorwärts bewegen zu können. Diese Einsparungen sollen nun eine „Startbahn“ sein für die übrigen Teams und ihre Spiele.

Als Reaktion darauf brach auch gleich die Aktie des Unternehmens ein, um regulären Handel musste sie zwölf Prozent abgeben und erreicht noch drei Dollar. Im Vergleich dazu hatte das Papier beim Börsengang noch einen Wert gehabt von zehn Dollar. Kein Wunder also, dass Zynga nun unter den Börsianern lediglich noch als eine der größten Enttäuschungen gehandelt wird unter den jüngeren Technologiefirmen der USA.

Verringert werden soll laut Pincus die Abhängigkeit von diesen Simulationsspielen, diese war für die Fans vor allen Dingen vorhanden auf Facebook. Allein im ersten Quartal diesen Jahres sank die Anzahl von den monatlichen Nutzen von 292 Millionen aus dem gleichen Zeitraum des Vorjahres auf nun 253 Millionen.

Das Unternehmen ist auf der Suche nach ganz neuen Einnahmequellen, und sieht sich auch im Bereich des Glücksspiels um. Zudem kristallisiert sich auch unter den Spielern immer mehr heraus, dass das Smartphone das Gerät der Wahl ist, wenn es um Spiele geht. Allerdings ist es nicht ganz so einfach, mit diesen Handyspielen überhaupt Geld zu machen.

Aufholen wollte Zynga in diesem Bereich, indem es OMGPOP kaufte, eine Spielefirma. Im Nachhinein entpuppte sich dies allerdings als eine Fehlinvestition, die noch dazu sehr teuer war. Im letzten Jahr war die Übernahme erfolgt, genau auf dem Höhepunkt von der Erfolgsgeschichte des Unternehmens. Ganze 180 Millionen Dollar hatte Zynga hinlegen müssen für das Unternehmen. Allerdings war die Regie von Zynga wohl nicht so gut, denn die Nutzer liefen gleich in Scharen davon. Das Resultat davon ist, dass nun auch etliche der Mitarbeiter von OMGPOP ihren Job verlieren.

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