Momentan ist es so, dass die Wirtschaft Chinas unter einer sehr lahmen Nachfrage aus Europa und auch den USA leidet. In den letzten Jahren hatte das Wachstum immer wieder die Ziele übertroffen, die dafür vorgegeben worden waren. Dieses Mal sieht es anders aus, denn diese Ziele mussten nun hinabgeschraubt werden.
Somit stellt sich China darauf ein, dass sich das Wirtschaftswachstum weiterhin abkühlen wird. Gleich zum Auftakt der jährlichen Tagung des Volkskongresses am Montag musste der Ministerpräsident von China, Wen Jiabao, bekannt geben, dass das Ziel für das Wirtschaftswachstum für dieses Jahr nur noch bei 7,5 Prozent liegt. Wen Jiabao sagte in seinem Rechenschaftsbericht, den er vor den rund 3000 Delegierten vorlegte, dass die Entwicklung der Wirtschaft „stärker nachhaltig und effizienter“ werden müsse.
Im letzten Jahr konnte China, die zweitgrößte Volkswirtschaft der ganzen Erde, ein Wachstum vorweisen von 9,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Chinas Wirtschaft wird dieses Jahr wohl recht schwer getroffen werden von der Schuldenkrise, die auf dem größten Markt, den China hat, nämlich Europa, wütet. Der Ministerpräsident sagte, dass die Regierung bezüglich der Geldpolitik eine vorsichtige Haltung einnehmen werde, die aber dennoch flexibel ist, um sich zu schützen gegen finanzielle Risiken.
Um 1,5 Prozent werde wohl das Defizit des Staatshaushalts ansteigen, auf 800 Milliarden Yuan, was umgerechnet 96 Milliarden Euro zum momentanen Zeitpunkt sind. China sei laut Jiabao im letzten Jahr konfrontiert gewesen mit einem recht komplizierten und auch sprunghaften politischen und auch wirtschaftlichen Umfeld. In diesem Jahr werde die Regierung weiterhin eine sogenannte „proaktive“ Haushaltspolitik durchführen.
Der Ministerpräsident rief gleichzeitig dazu auf, dass die Strukturen der Wirtschaft Chinas transformiert werden müssten, und man müsse sich auch stärker darauf konzentrieren, auf lange Zeit gesehen ein von der Qualität her besseres Wachstum zu bekommen. Auch die heimische Nachfrage müsste man ankurbeln, denn so sei es dann möglich, ein langfristiges Wachstum zu sichern, das sehr robust ist. Wen Jiabao sagte, dass nach der recht hohen Inflation, die es im letzten Jahr gegeben hatte, im Jahr 2012 die Verbraucherpreise nur noch um rund vier Prozent steigen sollen.
Auch die Militärausgaben werden in China steigen, und zwar um wahrscheinlich 11,2 Prozent.
Bildquelle: Gerd Altmann / pixelio.de
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