kredit.MS | Money & Service

Ratingagenturen melden sich wieder zu Wort

Ratingagenturen melden sich zu WortHeute melden sich wieder die Ratingagenturen S&P und Fitch zu Wort. Sie nahmen wieder Länder in Europa unter die Lupe bezüglich ihrer Kreditwürdigkeit, aber auch Russland wurde begutachtet.

Während einige europäische Länder besser wegkamen als zuvor, muss Russland eine Herabstufung durch die Agentur S&P hinnehmen. Seitens S&P wurde am heutigen Freitag die Bewertung von Zypern angehoben um eine Stufe, nun erhält das Krisenland die Note „B“. Von Fitch war nur eine Anhebung des Ausblicks zu bekommen, somit erhält Zypern von Fitch das Rating B+. Trotz dieser positiven Nachrichten ist es noch immer so, dass sich das Land auf dem sogenannten Ramschniveau befindet. Dadurch erfolgt eine Kennzeichnung von spekulativen Anlagen. Dennoch sind positive Ausblicke auch immer ein Indiz dafür, dass eventuell Heraufstufungen zu erwarten sind.

Auch Italien und Frankreich kommen recht gut weg. Während Fitch den Ausblick auf stabil von zuvor negativ für Italien anhob, beließ die Ratingagentur die Bewertung des Landes aber weiterhin kurz über dem Ramschniveau mit „BBB+“. Seitens der Ratingagentur wird dies unter anderem begründet mit der etwas besseren Lage der Wirtschaft.

S&P änderte zwar nichts am Rating oder an der Aussicht für Frankreich, die Bewertung bleibt weiterhin bei „AA“, dennoch zeigt sich die Agentur sehr zuversichtlich für das Land. Die Maßnahmen, die die Regierung für die Reduzierung von der Besteuerung der Unternehmen und auch der Arbeitskosten ergriffen habe, könnten die Wettbewerbsfähigkeit Frankreichs verbessern. Auch die Kürzungen der staatlichen Ausgaben seien ein Hinweis darauf, dass das Haushaltsdefizit des Landes schrittweise reduziert werde. Dennoch geht die Agentur davon aus, dass die Staatsverschuldung noch wachsen werde bis zum Jahr 2017.

Allerdings senkte S&P auch eine Bönitätsnote, und zwar von Russland. Sie reduzierte das Rating für das Land auf BBB-, das ist eine Stufe weniger als zuvor. Somit ist Russland im Rating nur noch eine Stufe entfernt vom Ramschniveau. Zudem gab es noch einen negativen Ausblick, und dies ist immer ein Hinweis darauf, dass weitere Herabstufungen drohen können.

Damit reagierte die Agentur auf die Zuspitzung der Situation in der Ukraine. Bereits im März hatte die Ratingagentur den Ausblick herabgesetzt für das Land auf negativ und mit einer Abstufung gedroht. Begründet wurde die Herabstufung allerdings mit dem großen Kapitalabfluss, der in den ersten drei Monaten des Jahres stattgefunden hat durch die Krise bedingt wird. Dieser wird seitens der Agentur als Risiko gesehen für die Wachstumsaussichten des Landes.

GD Star Rating
loading...
Ratingagenturen melden sich wieder zu Wort, 4.0 out of 5 based on 1 rating