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Präsident der Bundesbank Weidmann warnt vor Pessimismus bezüglich der Konjunkturabkühlung weltweit

Die Schuldenkrise in Euroland ist noch längst nicht überstanden, die Energiepreise steigen, und insgesamt zeigt sich die globale Konjunktur als eingetrübt. Dennoch warnt der Präsident der Bundesbank, Jens Weidmann, davor, allzu schwarz zu sehen, denn die Wirtschaft Deutschlands sei auf jeden Fall robust.

Zwar befinde sich die Weltwirtschaft momentan in einer recht schweren Phase, dennoch sei dies „kein Grund für Schwarzmalerei“, so Weidmann. Noch vor dem Beginn der großen Jahrestagung von Weltbank und IWF sagte er dies gestern in Tokio.

Generell sei natürlich die Nachfrage schwach aus den Ländern des Euro, und trotz recht vorteilhafter Finanzierungsbedingungen seien die Investitionen von den Unternehmen zuletzt abgerutscht ins Minus. Für Weidmann ist dies auch der Ausdruck von der Unsicherheit, die momentan bezüglich der Euro-Krise herrscht. Die Bundesbank erwarte nun für das sogenannte Winterhalbjahr eine „konjunkturelle Seitwärtsbewegung“.

Weidmann nennt als Gründe für die Eintrübung der globalen Konjunktur die Energiepreise, aber auch diese Unsicherheit bezüglich der Euro-Krise, und auch die Auswirkungen, die befürchtet werden, die von den Steuererhöhungen ausgehen, die in den USA erwartet werden, weil gleichzeitig auch drastische Budgetkürzungen in Kraft treten werden, und das ganz automatisch

Auch seitens des IWF war hier bereits gewarnt worden vor einem Rückfall in die Rezession der Wirtschaft der USA wegen dieser sogenannten „Fiskalklippe“, die zum Jahresende greifen wird.

Wieder warnte Weidmann auch die Politik davor, nicht allein zu versuchen, die Probleme zu lösen, indem man die Notenpresse anwirft. Dieser Appell ging nicht nur an die Euro-Zone. Der Bundesbankpräsident sagte, dass die Geldpolitik kein Allheilmittel darstelle und zudem auch keinerlei Wunderwaffe sei. Weidmann hatte bereits mehrfach das neue Programm der EZB kritisiert das vorsieht, unbegrenzt die Staatsanleihen von den Problemländern zu kaufen.

Zudem zeigte sich Weidmann besorgt, weil sich wohl die Erwartungen seitens der Politik immer mehr richten auf die Zentralbanken, die dann als Problemlöser fungieren sollen. Dies betreffe allerdings nicht allein die Euro-Zone, sondern auch noch andere Währungsräume. Letztlich sei es seiner Meinung nach so, dass die Ursachen von dieser Krise nur beseitigt werden können von den Regierungen.

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