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Neuer Entwurf für einen Sparplan in Griechenland

Mit dem gerade geschnürten neuen Sparpaket versucht Griechenland, ganze zwölf Milliarden Euro einzusparen. Der Grund ist recht einfach, denn erneut steht eine Prüfung an. Die Experten der Troika werden überprüfen, ob das Land die Vorgaben eingehalten hat, die mit dem zweiten Hilfspaket einhergegangen sind.

Ausgemacht waren seitens der Regierung Griechenlands und den internationalen Geldgebern Einschnitte, die ein Volumen haben sollen von 11,7 Milliarden Euro. Laut dem griechischen Finanzminister Stournaras habe man das nötige Paket fertiggestellt. Diese Maßnahmen sollen nun den Spitzen von der Koalition vorgelegt werden, damit diesem Paket zugestimmt werden kann. Am Mittwoch soll Ministerpräsident Samaras zusammentreffen mit den Chefs der Demokratischen Linken und der Pasok.

Laut dem momentan aktuellen Reformplan müssen seitens Griechenland in den nächsten beiden Jahren im Staatshaushalt des Landes beinahe zwölf Milliarden Euro eingespart werden. Das Ziel dieses Sparplans ist es, bis zum Ende des Jahres 2014 das Defizit zu drücken unter drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Dies beträgt für das Jahr 2011 9,3 Prozent. Griechenland hält sich momentan nur mit dem Kreditprogramm über Wasser, das ihnen 130 Milliarden Euro beschert hatte. Als Gegenleistung dafür muss Griechenland viele Reformen umsetzen. Ein Teil dieser Reformen ist beispielsweise die Verkleinerung des Staatsdienstes und auch die Kürzung der Renten.

Wiederholt hatte Ministerpräsident Samaras darum gebeten, mehr Zeit zu bekommen für die Reformen. So wolle er verhindern, dass sich die Rezession nicht noch mehr verschärfe. Die Bundesregierung sieht dies eher mit Skepsis. Anfang September werden wieder die Experten der Troika zurückkehren, dann werden sie mehrere Wochen lang prüfen, ob die Vorgaben auch umgesetzt wurden. Sollte die Regierung zu weit hinterherhinken, dann steht ein Stopp der Hilfszahlungen im Raum, an den sich dann die Staatspleite anschließen wird.

Mit diesem Rettungsplan soll es möglich sein, den Schuldenberg der Griechen, der momentan bei etwa 160 Prozent liegt, zu senken auf 120,5 Prozent des BIP bis zum Jahr 2020. Seitens der Geldgeber hofft man darauf, dass sich Griechenland so langfristig gesehen wieder auf die eigenen Beine stellen kann finanziell gesehen. Auch der Verkauf von einigem Staatsbesitz soll dafür sorgen, dass dies funktioniert. Dadurch könnte der Staat bis zum Jahr 2015 etwa 19 Milliarden Euro einnehmen.

Ein Erfolg dieser Hilfe hängt aber auch ab von der Entwicklung, die die griechische Wirtschaft nehmen wird. Es ist ja klar, je besser die Unternehmen im Land gestellt sind, desto mehr Einnahmen an Steuern sind natürlich möglich. Im Rettungsszenario ist bereits vorgesehen, dass die Wirtschaftsleistung Griechenlands in diesem Jahr erneute schrumpfen wird, und zwar um 4,7 Prozent. Im übernächsten Jahr ist dann allerdings ein Wachstum vorgesehen. Aktuell wird allerdings noch ein Rückgang der Wirtschaftsleistung erwartet seitens der griechischen Regierung von 7,0 Prozent.

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