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Kein leichtes Leben für Schuldner in Irland

Die Schuldner in Irland haben es nicht wirklich sehr leicht. Wer nicht in der Lage ist, seinen Kredit zurückzuzahlen, der soll in Zukunft sowohl auf Urlaub als auch auf hochwertige Lebensmittel ganz einfach verzichten müssen.

Es könnte schon recht bald soweit sein, dass den Schuldnern in Irland, die dabei Probleme haben, ihre Kredite zurückzuzahlen, ein Verbot droht für Urlaubsreisen, zudem soll es auch Obergrenzen geben bezüglich der Ausgaben für die Lebensmittel, die benötigt werden. Die Privatinsolvenz-Agentur Irlands, kurz ISI, hat dies in ihren Richtlinien festgelegt, die nun veröffentlicht wurden.

Diese Agentur war gegründet worden durch die Regierung Irlands, nachdem die Abgeordneten des Parlaments im letzten Jahr die entsprechenden Gesetze verabschiedet hatten bezüglich der Privatinsolvenzen. Diese sollen nun dafür sorgen, dass Wege geebnet werden für Abschreibungen bei Schulden, die unhaltbar sind, so wie beispielsweise Hypotheken. So können insolvente Haushalte nun schon schuldenfrei sein nach drei Jahren. Bislang hatte dies zwölf Jahre gedauert.

Es ist gut möglich, dass die Ausgaben für die Einzelpersonen, die versuchen, sich zu entschulden, begrenzt werden auf 35,73 Euro für Bekleidung, 247,04 Euro für Lebensmittel und 33,40 Euro für die Hygiene. Zudem dürfen solche Haushalte, die in Städten liegen, die ausgestattet sind mit einem Nahverkehrssystem, das angemessenen ist, nicht mehr länger angewiesen sein auf ein Auto. Zudem ist aus vorgesehen, die private Krankenversicherung zu verbannen, so die Agentur.

Die ISI schrieb weiterhin, dass diese Richtlinien einen Lebensstandard setzen, der basiert auf Notwendigkeiten, und nicht auf all dem, was man gerne will. Dennoch erlaubten sie noch mehr als nur ein Überleben, und auch „eine sinnstiftende Beteiligung an der Gesellschaft“ werde ermöglicht.

Der Zentralbank Irlands nach liegt im Land die Verschuldung von der Haushalten momentan bei etwas mehr als 200 Prozent von dem Einkommen, das verfügbar ist. Dies ist das Zweifache vom Durchschnitt der Staaten aus der Europäischen Union.

Rund zwölf Prozent der Hypotheken Irlands von den Kreditnehmern, die selber in den Immobilien wohnen, waren im Zahlungsverzug für mindestens 3 Monate gegen Ende des letzten Dezembers. Die Daten von der Zentralbank zeigen dies. Die Quote lag sogar noch etwas höher bei den Hypotheken für die Immobilien, die nicht selbst genutzt sondern vermietet werden, sie lag hier bei etwa 19 Prozent.

In den letzten sechs Jahren ist in Irland die Arbeitslosenquote auf 14 Prozent angestiegen, sie hat sich verdreifacht. Davor war es durch den Zusammenbruch vom Immobilienmarkt Irlands dazu gekommen, dass die Wirtschaftsleistung stark zurückgegangen ist.

Alan Shatter, Justizminister des Landes, sagte mit Blick auf diese neuen Regelungen zu den Privatinsolvenzen, dass es eine der wohl wichtigsten Prioritäten war von dieser Regierung, die besten Lösungen schaffen zu wollen für all die Menschen, die leben müssen unter der Last von unhaltbaren Schulden.

Die Vertreter der Verbraucher fanden lobende Worte für diese Regelungen. Man begrüße, dass die Agentur akzeptiert habe, dass die Bedeutung eines angemessenen Lebensstandards nicht darin besteht, dass ein Mensch lediglich leben soll am Existenzminimum. Dies erklärte in Dublin die Organisation Free Legal Advice.

Unterdessen übt die irische Zentralbank Druck aus auf die Banken, sie sollen mit ihren Schuldnern möglichst noch bilaterale Einigungen erzielen anstatt die Privatinsolvenz zu wählen. Einige der Banken haben inzwischen auch tatsächlich damit begonnen, Eigenheimkredite, die unwiederbringlich sind, abzuschreiben. Zudem erlaubten sie den Schuldnern, zumindest einmal teilweise Zahlungen abzusetzen bis zu dem Zeitpunkt, an dem sich die privaten Umstände wieder etwas verbessern.

Ende März hatte der Chef von Allied Irish Banks, David Duffy, erklärt, dass die Angebote für eine Umschuldung von den größten Anbietern für Hypotheken im Land seiner Meinung nach signifikant besser seien als das, was dann die Schuldner erzielen könnten durch die Privatinsolvenz. Angaben vom Februar nach plant sein Unternehmen, fast alle Eigenheimkredite, die angeschlagen sind, zu restrukturieren bis zum Ende diesen Jahres.

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