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Journalisten in Griechenland streiken

Es gibt keine Nachrichten mehr in Griechenland, weder im Radio noch im Fernsehen ist etwas Neues zu erfahren. Der Grund ist recht einfach, denn die Journalisten des Landes streiken. Ihre Krankenkasse, die finanziell gesund ist, soll fusionieren mit einer Kasse, die Verluste einfährt.

Natürlich ist es in Zeiten den Internet jetzt nicht so schwer, sich mit Nachrichten zu versorgen, zumindest über die Lage im Rest der Welt kann man durchaus auch Meldungen finden. Dennoch werden viele sicher die Nachrichten ihres eigenen Landes vermissen.

Wie lange dieser Streit dauern wird, darüber hört man unterschiedliche Aussagen. Laut der dapd, der Nachrichtenagentur, soll dieser Ausstand für 24 Stunden anhalten. Von der dpa, der Deutschen Presse-Agentur, hört man dagegen, dass noch unklar ist, wann dieser Streik wieder beendet sein wird.

Ein Gesetzentwurf hat für diesen Ausstand gesorgt. Diesen hatte Joannis Stournaras, der Finanzminister Griechenlands, am Dienstag dem griechischen Parlament vorgelegt. Diesem Entwurf nach ist geplant, die Journalisten-Krankenkasse zusammenzulegen mit der EOPYY-Versicherung, einer neuen allgemeinen Versicherung. Diese neue Kasse ist aber schon seit einigen Monaten für sehr viele der Mitglieder ein wirkliches Ärgernis. Es kommt öfters vor, dass Patienten viele Wochen warten müssen, bis sie überhaupt einen Termin beim Arzt bekommen.

Dimitris Trimis, der Präsident des Journalistenverbandes, übte harte Kritik an diesen Plänen von der Regierung. Er wertet diesen Plan als eine „feindliche Tat“ und auch als „Kriegsgrund“ für alle Menschen, die im Bereich der Presse arbeiten. Man versuche damit, die Gelder zu „konfiszieren“, die der Journalisten-Krankenkasse zur Verfügung stehen. Gleichzeitig protestiert man auch seitens der Journalisten gegen Entlassungen, die Schließung von einigen Medien Griechenlands und auch die Löhne, die immer wieder verspätet ausgezahlt werden.

Diese geplante Fusion der beiden Krankenkassen kommt der Troika entgegen, die aus der EU-Kommission, der EZB und dem IWF besteht. Die Vertreter dieser Troika hatten schon in den letzten Wochen gefordert, dass alle Krankenkassen Griechenlands fusionieren sollen zu einer einzigen Kasse.

Die Regierung Griechenlands scheint im Rahmen der Haushaltskonsolidierung wohl ein Ziel erreichen zu können, denn der Staatshaushalt Griechenlands soll 2013 einen Überschuss erzielen. Ein Regierungsvertreter hatte gegenüber Reuters gesagt, dass dieser sogenannte Primärhaushalt ein Plus haben soll von etwa 0,4 Prozent vom BIP des Landes. Bei dem Primärhaushalt sind die Kosten ausgeklammert für den Schuldendienst.

Dennoch ist es so, dass der Überschuss etwas kleiner ausfällt, als man dies vorher angestrebt hatte, denn eigentlich war ein Plus geplant seitens der Regierung von 1,1 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung. Für dieses Jahr wird noch mit einem Defizit gerechnet, das bei 1,5 Prozent liegen soll. Einen solchen Überschuss des Primärhaushalts hat es zuletzt in Griechenland gegeben im Jahr 2002.

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