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Jetzt bittet Spanien auch offiziell um Hilfe für seine Banken

Lange hat man darauf gewartet, und nun ist es offiziell, Spanien hat seinen Antrag auf eine Finanzhilfe für die Banken des Landes eingereicht, Eurogruppenchef Juncker hat diesen Antrag erhalten. Allerdings ist noch unklar, um wie viel Geld Spanien ersucht.

Am Montag hat Spanien den Worten der Wirtschaftsministers de Guindos nach endlich den Antrag auf Hilfsmilliarden für seine Banken ganz offiziell eingereicht. Das Schreiben sei eingegangen, so die EU-Kommission. Olli Rehn, Währungskommissar der EU, begrüßte diesen Schritt. In diesem Antrag bittet die Regierung Spaniens um „finanzielle Unterstützung für die Rekapitalisierung der spanischen Finanzhäuser, die dies benötigen“.

Allerdings wird seitens der Regierung keinerlei Summe genannt. Der gängigen Meinung nach, werde das Land wohl maximal 62 Milliarden Euro benötigen. Diese Zahl wurde genannt in zwei Gutachten, die voneinander unabhängig sind, als höchstmöglicher Kapitalbedarf der Banken. In Aussicht gestellt worden seitens der Euro-Partner waren bereits bis zu 100 Milliarden Euro.

Die staatliche Nachrichtenagentur Spaniens, EFE, hatte angegeben, dass für diesen Kredit wohl eine Rückzahlungsfrist festgelegt werde von mehr als 15 Jahren, und dazu eine Schonfrist, die bei fünf bis zehn Jahren liegt. Dabei werde der Zinssatz liegen bei zwischen drei Prozent und vier Prozent.

Nun ist Spanien bereits das vierte Land des Euro, das nun unter den Euro-Rettungsschirm schlüpfen muss. Allerdings gibt es einen Unterschied, denn im Gegensatz zu Griechenland, Portugal und Irland geht es in diesem Fall um ganz spezielle Notkredite, die gebraucht werden für die Stabilisierung des Bankensystems Spaniens. So kann die viertgrößte Volkswirtschaft den strengen Kontrollen und Auflagen entgehen, die man in Madrid befürchtet. Dennoch muss Spanien den Finanzsektor komplett reformieren, hier vor allen Dingen die Sparkassen. Wenn es hart auf hart kommt, dann kann es sogar zur Schließung von einzelnen Instituten kommen.

Demnach enthalte der Brief wohl den formalen Hilfsantrag, es werden aber keine Details genannt bezüglich der Modalitäten von diesem Kredit. Diese Konditionen müssten zunächst noch ausgehandelt werden mit der Eurogruppe. Bei diesen Konditionen stehen vor allen Dingen die Rückzahlungsfristen und auch die Höhe der Zinsen um Vordergrund. Spanien werde auf jeden Fall versuchen, hier ähnlich günstige Bedingungen zu erhalten, wie auch die anderen drei Länder, die unter dem Rettungsschirm stehen. Laut EU-Kreisen sollen diese Verhandlungen abgeschlossen sein bis spätestens zum 9. Juli, dann findet das nächste Treffen statt der Finanzminister des Euro.

Zunächst wollte die Regierung Spaniens diesen Hilfsantrag noch länger hinauszögern, aber durch den Druck der Eurogruppe, das Gesuch möglichst schnell zu schicken, wurde dies nun doch schon eher erledigt. Dies soll nun die Finanzmärkte beruhigen, die momentan sehr nervös sind.

Es ist auch noch offen, aus welchem Fonds das Geld überhaupt stammen soll, entweder vom EFSF, oder schon vom ESM, der ja im Juli beginnen soll. Geleitet werden die Kredite direkt an den Rettungsfonds Spaniens, Frob. Dieser gibt sie dann weiter an die Banken. Für die Rückzahlung ist dann die Regierung Spaniens verantwortlich.

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