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Italiener bunkern ihr Kapital beim Nachbarn Schweiz

Es wurde ja schon öfter angesprochen,dass in Italien die Steuerhinterziehung ein echter Volkssport geworden ist. Unter der Regierung Berlusconi war dies auch noch sehr einfach, hier wurde ja auch kaum etwas dagegen unternommen. Unter der Regierung Monti sollte sich dies ändern, und laut dem Direktor der Steuerbehörden Italiens, Attilio Befera, ist dies auch so geschehen.

Dennoch ist es wohl nicht so, dass die Italiener ein ganz besonderes Vertrauen in ihr eigenes Land bekommen hätten. Sie scheinen nicht bereit zu sein, sich an diesem Konsolidierungsprozess beteiligen zu wollen. Offensichtlich sieht es so aus, dass eher genau das Gegenteil der Fall ist. Das einzige, was sich geändert hat ist, dass die Italiener ihre Millionen nun nicht mehr im eigenen Land bunkern, sondern es eben über die Grenze in die Schweiz bringen und dort sichern.

Allein im letzten Jahr sollen es elf Milliarden Euro gewesen sein, die in die Schweiz gebracht worden sind. Dies ist einem Interview zu entnehmen, das Befera gegenüber der Zeitung „La Repubblica“ gegeben hat. Durch den Regierungswechsel und auch die Ankündigung von Monti, mit aller Härte gegen alle Steuersünder vorgehen zu wollen, wurde die Kapitalflucht noch einmal angefeuert. Laut Befera gebe es eine regelrechte Massenflucht des Kapitals in das Nachbarland Schweiz.

Er gab aber auch zu, dass es gar nicht so leicht sei, die Verhältnisse in Italien, die über Jahrzehnte gewachsen seien zu dem, was sie jetzt sind, ganz schnell zu ändern. Es gebe im Land selbst überhaupt kein ausgeprägtes Pflichtbewusstsein, niemand ist der Meinung, dass Steuern korrekt gezahlt werden müssen. Das ist nicht nur bei den Bürgern so, auch die Unternehmen sind nicht anders. Er ist der Meinung, dass die Steuerhinterziehung wohl das gesamte System infiziert habe, sowohl das soziale als auch das wirtschaftliche. Nun sei es so, dass die Ungleichheit in Italien zunehme, und dadurch würde dann der Kampf gegen die Steuerhinterziehung zu einer absolut entscheidenden Waffe.

Nur in den letzten drei Monaten des letzten Jahres sei es so gewesen, dass der Kapitalexport in die Schweiz um noch etwas mehr als fünfzig Prozent gestiegen ist. Allerdings sei es nicht nur Geld, das man über die Grenze schaffe, sondern auch Gold sei dabei. Um etwas dreißig bis vierzig Prozent ist hier der Export dieser Goldbarren gestiegen. Befera bezeichnete es so, dass er sich bereits im „Krieg“ befinde mit dem so großen Heer von Steuerhinterziehern, die es in Italien gebe. Seine Feinde lauerten überall, und das sogar in den unterschiedlichen Parlamenten.

In der Schweiz, direkt hinter der Grenze, hätten die Banken der Schweiz nun schon damit begonnen, sich Schließfächer zu mieten in den großen Hotels, weil die große Anzahl an Goldbarren und Euros aus Italien immer mehr Probleme bringen.

Dies war auch für die Medien in der Schweiz eine interessante Aussage, der natürlich nachgegangen werden musste. Der „Tagesanzeiger“ setzte dies auch in die Tat um und ging dem ganzen nach, stellte aber fest, dass auf Nachfrage der Zeitung weder die Banken noch die Hotels diese Aussage bestätigen konnten oder wollten. Dabei ist natürlich nun die Frage, ob Befera einfach nur etwas hinzudichtet, oder ob die vielgerühmte Diskretion der Schweiz dafür verantwortlich ist, dass niemand etwas davon wissen will.

Auch in Griechenland sieht es nicht anders aus, auch hier sehen die reichen Griechen zu, dass sie ihr Kapital in Sicherheit bringen vor den Reformen und neuen Steuergesetzen. Die Banken in Griechenland und Italien brauchen dringend Geld, und die Reichen der Länder bringen ihre Steuern im Ausland unter……..

 

Bildquelle: tokamuwi  / pixelio.de

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