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Inflationsgefahr steigt – Warnung von Finanzminister Schäuble

Es sei die Aufgabe der Notenbanken, so Finanzminister Schäuble, die Märkte immer mit ausreichend Geld auszustatten, gleichzeitig müssten sie dann aber auch zum rechten Zeitpunkt wieder die Liquidität herausnehmen, denn sonst drohe eine Inflation.

Schäuble warnte die Notenbanken vor dieser Inflationsgefahr, die von der momentan in der ganzen Welt herrschenden Liquiditätsschwemme ausgehe. Gegenüber der thailändischen Zeitung „The Nation“ sagte Schäuble, dass es für alle Zentralbanken sehr entscheidend sei, zum rechten Zeitpunkt Abschied zu nehmen von diesen außergewöhnlichen Maßnahmen, damit man verhindern könne, dass diese Versorgung mit Liquidität in diesem großzügigen Ausmaß nicht letztendlich zu einem Inflationsdruck werde. Man dürfe dabei auch nicht vergessen, dass einer der Gründe für die letzte große Finanzkrise im Jahr 2007/2008 genau eine solche übermäßige Liquidität war.

Offensichtlich vertraut Schäuble der EZB, denn er sagte, dass die Notenbank immer gehandelt habe, wie es im Rahmen ihres Mandats möglich war. Ergänzend sagte er, dass er auch keinen Anlass habe anzunehmen, dass die EZB „jemals anders handeln würde“. Diese Äußerung könnte getätigt worden sein mit einem Blick auf die unbegrenzten Staatsanleihekäufe, die seitens der EBZ geplant sind.

Als der Finanzminister gefragt wurde, ob es nicht das Anwerfen von den Gelddruckmaschinen der ganzen Zentralbanken sei, welches für die Inflationsgefahr sorgt, antwortete er, dass eines von den Grundprinzipien der Währungsunion von Europa sei, dass die Zentralbank unabhängig ist, und dies müssten auch die Regierungen so respektieren. Daher wolle er lediglich sagen, dass die Europäische Zentralbank ein klares Mandat habe, und dieses ziele besonders darauf ab, die Preisstabilität zu sichern innerhalb der Euro-Zone.

Schäuble unterstrich in diesem Interview, mit Blick auf die hohen Kosten, die für die Krisenbekämpfung aufgebracht werden müssen, und das vor allen Dingen von Deutschland, dass alle Mitglieder der Währungsunion ein existenzielles Interesse hätten an der Stabilisierung des Raumes.

Er sieht die Existenz des ESM Rettungsschirms an als ein gutes Symbol für die Solidarität, die unter den Ländern des Euro herrscht. Generell gelte seiner Meinung nach, dass alles, was Europa stäker machen würde, auch im Interesse Deutschlands sei.

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