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EZB führt Stresstest durch – 24 deutsche Banken sind dabei

EZB führt Stresstest durchAb dem November diesen Jahres wird die EZB insgesamt 128 Banken aus dem Euro-Raum einem Stresstest unterziehen. 24 dieser Banken stammen aus Deutschland. Innerhalb der kommenden zwölf Monate soll dieser Stresstest, einhergehend mit einer Bilanzprüfung, von statten gehen. Kein anderes Land hat so viele Banken, die diesem Test unterzogen werden. Dies teilte nun die Europäische Zentralbank mit. Durch diesen Test wird versucht, die Voraussetzungen zu erschaffen dafür, dass die EZB wie geplant im November des kommenden Jahres die Aufsicht übernehmen kann über die wichtigsten Banken der gesamten Euro-Zone. Die Ergebnisse werden allerdings noch auf sich warten lassen, man rechnet damit, dass sie in einem Jahr veröffentlicht werden.

Dass sich sowohl die Deutsche Bank als auch die Commerzbank, die DZ Bank sowie auch die sechs Landesbanken diesem Test werden unterziehen müssen stand längst fest. Dazu kommen aber nun noch einige andere Banken, so wie beispielsweise die IKB, die im Jahr 2007 bei der großen Finanzkrise das erste Opfer gewesen ist hierzulande. Auch auf der Liste steht die Volkswagen Bank.

Bereits jetzt gab die EZB einige der für den Test vorgesehenen Kriterien an. Beispielsweise ist es erforderlich, dass die Banken ein Eigenkapitalpolster vorweisen können in Höhe von acht Prozent. Dies bezieht sich auf die risikogewichteten Anlagen der Bank. Der Test ist aufgeteilt in drei Stufen, und geprüft werden seitens der EZB alle Banken, die eventuell im kommenden Jahr unter der Aufsicht der Notenbank stehen könnten. Dies bedeutet, dass auch die Banken kontrolliert werden, die sich momentan noch recht knapp unterhalb der Schwelle befinden, die festgesetzt worden ist auf eine Bilanzsumme von 30 Milliarden Euro.

Welche der Banken dann letztendlich wirklich unter die Aufsicht der EZB gestellt werden, das wird sich erst im kommenden Jahr herausstellen, denn dann wird die Entscheidung diesbezüglich getroffen. Herangezogen für diese Entscheidung werden dann die Jahresabschlüsse für dieses Jahr. Den Angaben nach von der Bundesbank und auch von der BaFin, der Finanzaufsicht, decken die deutschen Banken etwa 65 Prozent ab vom Bankensektor.

Mario Draghi, der Präsident der EZB, sagte, dass das vorrangige Ziel auf jeden Fall Transparenz sei. Seit der Finanzkrise hätten die europäischen Banken bisher schon einiges getan um die Geschäftsmodelle umbauen zu können und die Bilanzen wieder aufzuräumen. Es sei so, dass sie beispielsweise 225 Milliarden Euro eingesammelt hätten an Kapital, zudem hätten sie auch 275 Milliarden Euro erhalten an Staatshilfen.

Dennoch sei es Draghis Meinung nach so, dass an den gesamten Finanzmärkten noch immer der Eindruck vorherrsche, dass die Bilanzen insgesamt nicht ausreichend transparent seien, und dass doch noch in ihnen unerkannte Risiken lauerten. Draghi sagte weiter, dass man sich von dieser Überprüfung erwarte, dass das Vertrauen seitens des Privatsektors in die Banken und natürlich deren Bilanzen gestärkt werde.

Die Schwelle von acht Prozent war für die meisten der großen Banken in Europa in den vergangenen Jahren kein Hindernis gewesen. Der EZB nach ist es so, dass die Kapitalausstattung durchschnittlich liege bei beinahe zwölf Prozent. Für den nun anstehenden Stresstest ist es allerdings so, dass die EZB noch zum Teil Staatshilfen anerkennen wird. Ab dem Jahr 2019 wird dies nicht mehr so gehandhabt aufgrund der Basel-III-Vorschriften.

Seitens der Experten geht man davon aus, dass es trotzdem noch ein paar Banken geben wird, die den Test nicht bestehen werden.

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