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EU senkt ihre Prognose für die Wirtschaft der Euro-Zone

Und wieder rutscht die Euro-Zone noch weiter hinein in die Rezession. Der Frühjahrsprognose von der EU-Kommission nach wird es so sein, dass die Wirtschaft für dieses Jahr in ganzen acht von allen 17 Mitgliedstaaten des Euro schrumpfen wird. Und wieder gibt es ein neues Sorgenkind, dieses Mal ausgerechnet Frankreich.

Weiterhin trüben sich die Aussichten ein für die europäische Wirtschaft. So senkte nun die EU-Kommission ihre eigenen Erwartungen ab für dieses laufende und auch für das kommende Jahr in ihrer Frühjahrsprognose, die am Freitag veröffentlicht wurde.

Die Kommission teilte mit, dass man nach der Rezession, von der das Jahr 2012 geprägt worden sei, in der ersten Hälfte dieses Jahres eine Stabilisierung erwarte von der Wirtschaft der EU. In den zweiten sechs Monaten des Jahres werde das Wachstum positiv, schrittweise. Richtig Fahrt soll die Wirtschaft aber erst wieder im Jahr 2014 bekommen.

Ganz besonders schlecht sehe es laut Prognose aus für die Staaten der Währungsunion. Die Experten rechnen hier für das laufende Jahr mit einer Abnahme der Wirtschaftskraft in Höhe von 0,4 Prozent. Im Februar war man noch ausgegangen von 0,3 Prozent. Auch soll die Erholung für das Jahr 2014 nicht so gut ausfallen, wie man dies zuvor erwartet hatte. Hier wurden die Erwartungen reduziert von 1,4 Prozent auf 1,2 Prozent.

Der Prognose nach wird es in lediglich acht Staaten der Währungsunion in diesem Jahr ein Wachstum geben, dazu gehört auch Deutschland. Hier wird seitens der Experten ein Plus vorausgesagt in Höhe von 0,4 Prozent. Für Estland sagt die Kommission den wahrscheinlich stärksten Anstieg voraus bei der Wirtschaftsleistung, hier wird erwartet, dass das BIP steigen wird um drei Prozent. Ein Nullwachstum wird prognostiziert für Belgien.

Eine Schrumpfung wird es wohl in den südeuropäischen Volkswirtschaften geben. Der stärkste Rückgang wird erwartet für Zypern, hier soll es ein Minus geben in Höhe von 8,7 Prozent. Ein Minus wird aber auch erwartet für Griechenland, Spanien, Italien, Slowenien und Portugal.

Auf dieser Liste der Volkswirtschaften, die schrumpfen, befindet sich auch ein Neuling, und zwar das zweitgrößte Land des Euro, Frankreich. Der Prognose nach wird es so sein, dass die Wirtschaftskraft Frankreichs sich reduzieren wird um 0,1 Prozent, erst im Jahr 2014 soll sie wieder steigen um 1,1 Prozent. Noch im Februar hatte man seitens der Kommission erwartet, dass Frankreichs Wirtschaft wachsen wird um 0,1 Prozent in diesem Jahr.

Sowohl in diesem Jahr als auch im nächsten Jahr wird Frankreich gegen die Defizitvorgabe der EU verstoßen, die bei 3,0 Prozent liegt vom Wachstum der Wirtschaft, und das sogar recht deutlich. Gerechnet wird hier mit Defiziten in Höhe von 3,9 Prozent und 4,2 Prozent.

Die Behörde aus Brüssel möchte aber Spanien und Frankreich, bedingt durch die Wirtschaftskrise, mehr Zeit geben zum Sparen. Olli Rehn, Währungskommissar, sagte, dass Frankreich zwei weitere Jahre bekommen könne, um die Defizitgrenze von Maastricht einhalten zu können. Es sei aber nötig, dass im Gegenzug dafür Reformen durchgeführt würden, so wie zum Beispiel auf dem Arbeitsmarkt. Auch Spanien soll weitere zwei Jahre erhalten, so dass es somit Zeit hätte für die Einhaltung der Grenze bis zum Jahr 2016.

Sehr große Sorgen macht der EU-Kommission die derzeitig sehr hohe Arbeitslosigkeit. In diesem Jahr soll die Quote noch weiterhin steigen, so dass ein Durchschnitt erreicht wird von 12,2 Prozent. Im Jahresdurchschnitt soll sie in den Krisenländern Griechenland und Spanien sogar steigen auf 27 Prozent.

Olli Rehn sagte, dass man angesichts der weiterhin anhaltenden Rezession alles tun müsse, um diese Beschäftigungskrise innerhalb Europas zu überwinden. Daher müsse der Schuldenabbau verlangsamt werden in den Staatshaushalten, und gleichzeitig müssten auch die Länder des Euro die Strukturreformen beschleunigen zur Wachstumsförderung.

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