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Erhöhung der IWF Hilfen gefordert von Asmussen

Um die Schuldenkrise in Europa beenden zu können, verlangt die EU mehr Geld vom IWF, dem internationalen Währungsfonds. Jörg Asmussen, Direktoriumsmitglied des EZB, drängt auf eine recht schnell Zusage. Er sagte, dass Europa seinen Teil geleistet hat, allerdings sehen dies die ganzen Schwellenländer absolut anders.

Schon seit Monaten ist es so, dass der Konflikt schwelt, die Euro-Länder fordern vom IWF zusätzliche Mittel, um die Schuldenkrise bekämpfen zu können. Christine Lagarde, die Chefin des IWF, hatte diesbezüglich auch zusätzliche Hilfen bereits in Aussicht gestellt, dies könnte in Frage kommen, wenn auch die Europäer ihre Beiträge für den Rettungsfonds erhöhten. Dennoch ist es so, dass sich die Bereitschaft der Mitglieder des IWF hier sehr in Grenzen halten. Gar nicht erst beteiligen wolle man sich von Seitens der USA, und die wohl wichtigsten Schwellenländer haben im Gegenzug für mehr Gelder auch mehr Mitsprache verlangt beim IWF.

Jörg Asmussen, EZB-Direktoriumsmitglied, forderte nun eine recht schnelle Zusage an Mitteln. Er sagte, dass es sehr konkrete Zusagen geben müsse für weitere Gelder, wenn am kommenden Wochenende die Frühjahrstagung in Washington stattfindet. Dies sagte er gegenüber der deutschen Ausgabe vom WSJ, dem „Wall Street Journal“. Er verwies auch auf die Zusage der Länder der Euro-Zone für zusätzliche 150 Milliarden Euro. Diese stünden ja auch potentiell alle Mitgliedsstaaten des IWF zur Verfügung. Europa habe seinen Teil erbracht, so Asmussen.

Paulo Nogueira Batista sagte gegenüber dem Spiegel, dass er es nicht für ausgemacht halte, dass es schon gleich bei der Frühjahrstagung zu einer solchen Bewilligung käme. Im IWF-Exekutivdirektorium vertritt Batista Brasilien und noch acht weitere Länder Lateinamerikas. Er kritisierte, dass Europa zwar weitere Hilfen der Schwellenländer wolle, aber keinerlei Entgegenkommen zeige bei den IWF-Reformen, die geplant seien. Diese sollen den Staaten, die am Aufstreben sind, mehr Stimmrechte geben und auch zudem noch höhere Kapitalquoten bringen.

Laut einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ ist es so, dass sich der IWF bereits einstellt auf eine Aufstockung der Krisenmittel, die deutlich geringer ausfallen wird.

Noch im Januar war es so gewesen, dass der Fonds ganze 500 bis 600 Milliarden an Dollar zusätzlich eingefordert hatte. Nun ist es nach den Angaben der „FAZ“ wohl so, dass lediglich eine Aufstockung zur Diskussion steht, die bei 400 Milliarden liegt. Noch in der letzten Woche hatte Lagarde gesagt, dass die Entwicklung weltweit wohl zuletzt doch glimpflicher gewesen sei, als man dies befürchtet habe. Es seien wohl einige Dramen, die man sich Ende des Jahres 2011 vorgestellt hatte, und die dann doch nicht eingetreten seien.

Dennoch warnte Asmussen im „Wall Street Journal“, dass die grundlegenden Probleme innerhalb Europas noch lange nicht gelöst seien. Es scheine zwar so dass das Schlimmste an dieser Krise nun vorbei sein, dennoch sei es aber auch so, dass die Krise der öffentlichen und privaten Verschuldung in so einigen Ländern wohl noch nicht vorbei sei. Zu der Lage in Spanien, die sich zuletzt wieder verschärft hatte, kritisierte er, dass es eine mangelhafte Kommunikation gebe des Landes, und zwar „auf der fiskalischen Seite“. Er sieht aber auch eine Überreaktion an den Märkten.

Zudem forderte Asmussen auch, dass Länder, in denen Wahlen anstehen wie beispielsweise Frankreich oder Griechenland, auch für die Zeit nach der Wahl eine verantwortungsvolle Politik machen müssten. Gleichzeitig äußerte es sich auch sehr optimistisch bezüglich der deutschen Wirtschaft. Er ist der Meinung, dass wenn es in diesem Jahr zu Überraschungen käme beim Wachstum Deutschlands, würden diese wohl eher auf der positiven Seite liegen.

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