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Einbruch beim Gewinn – Computerhersteller Dell macht Verluste

Momentan befindet sich der Computerhersteller Dell mitten in der Übernahme, und dabei geht es hoch her zwischen dem Gründer des Unternehmens, Michael Dell, und den Großaktionären. Mitten in dieser Phase muss das Unternehmen nun auch noch einen heftigen Gewinneinbruch hinnehmen.

Mittlerweile ist es jedem bekannt, dass die modernen Tablets den üblichen PCs so langsam aber sicher den Rang ablaufen. Dementsprechend schlecht ist es auch bestellt um den PC-Markt, dieser zeigt sich noch immer sehr schwach. Und Dell hat es auch getroffen, denn der Konzern musste für das erste Quartal diesen Jahres einen Nettogewinn vermelden von 130 Millionen Dollar. Dies gab der US-Konzern bekannt nach Schluss der Börse am Donnerstag. Dies hört sich zwar zunächst nicht unbedingt so schlecht an. Das ändert sich aber, wenn man sich die Zahlen anschaut, die Dell nur ein Jahr zuvor gemeldet hatte. Zu dem Zeitpunkt lag der Nettogewinn bei 635 Millionen Dollar. Im Jahresvergleich ging der Umsatz zurück auf 14,1 Milliarden Dollar, das ist ein Minus von zwei Prozent. Dennoch lag das Unternehmen noch immer über den Erwartungen, die die Analysten gehabt hatten. Diese hatten mit einem Rückgang gerechnet auf 13,5 Milliarden Dollar.

Es ist aber nicht nur das schleppend verlaufende Geschäft mit PCs, das dem Unternehmen zu schaffen macht, dazu kommen noch Vertriebskosten, die hoch sind, und auch die Investitionen, die in neue Entwicklungen gesteckt werden. Früher galt Dell als echter Branchenprimus, heute läuft das Unternehmen im Bereich Innovationen den anderen Firmen nur noch hinterher. Für das zweite Quartal diesen Jahres wurde seitens Dell kein Ausblick gegeben, Grund dafür ist die Übernahme. Eigentlich wollte Dell diese Zahlen erst fünf Tage später vorlegen, entschied sich aber, die Veröffentlichung vorzuziehen.

Der Konzern Dell bekommt den gesamten Wandel, dem die Computerbranche zur Zeit unterzogen wird, sehr stark zu spüren. Mittlerweile sind es nicht mehr die Notebooks, die gerne gekauft werden, und die Desktops will schon fast niemand mehr haben. Der Grund ist recht einfach, warum soll man sich belasten mit großen und schweren Rechnern und Notebooks, wenn man die schönen handlichen Tablets oder auch Smartphones nutzen kann. Der Trend zu diesen Geräten ist eindeutig, und die großen Unternehmen wie Samsung und Apple machen in diesem Bereich Milliardengewinne. Die klassischen Hersteller von PCs so wie eben Dell, aber auch Fujitsu und Hewlett-Packard, haben damit allerdings stark zu kämpfen. Seitens Michael Dell, dem Firmengründer, ist nun geplant, das Unternehmen jetzt auszurichten auf das Service-Geschäft, das lukrativer ist. Als Vorbild dafür gilt hier IBM.

Firmengründer Dell ist am Konzern mit 16 Prozent beteiligt, und nun plant er, das gesamte Unternehmen zunächst von der Börse zu nehmen, und dann anschließend richtig zu sanieren. Diese Börsen-Aktion wird 24 Milliarden Dollar kosten. Abgelehnt wird dieses Vorhaben allerdings durch zwei Großaktionäre, die ihrerseits ein Gegenangebot vorlegten.

Unterschiedliche Hedge-Fonds haben im ersten Quartal diesen Jahres etwa 30 Millionen Aktien von Dell erworben. Es ist gut möglich, dass sie damit in der Lage sind, Michael Dell weiter unter Druck zu setzen, das eigene Gebot zu erhöhen für den Konzern.

Der Gewinn von Dell fiel, ohne die Sonderposten, um ganze 51 Prozent ab, erreicht werden lediglich noch 372 Millionen Dollar. Daraus ergeben sich 21 Cent pro Aktie. Dies bedeutet, dass die Erwartungen der Analysten, die bei 35 Cent je Aktie lagen, ganz klar verfehlt wurden. Kaum Bewegung gab es nach der Bekanntgabe für die Aktie des Unternehmens im nachbörslichen Handel.

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