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Ein Wirtschaftsweiser ohne Angst vor einer Rezession

Da sind sich der Sachverständige und auch ein Minister einig – der Wirtschaftsweise Wolfgang Franz und Wirtschaftsminister Rösler sind der Meinung, dass die Unternehmen in Deutschland stark genug sind, um gegen die Euro-Krise anzukommen.

Wolfgang Franz, der Vorsitzende des Sachverständigenrates betonte zwar, dass es in der deutschen Wirtschaft wohl im nächsten Jahr lediglich ein Wachstum von rund 0,5 Prozent geben wird, aber eine Rezession fürchte er dennoch nicht, und das auch schon gar nicht in dem Maße, wie dies im Jahre 2009 der Fall gewesen ist, als das Bruttoinlandsprodukt ganze fünf Prozent verlor. Dies sagte er am Dienstag dem „Handelsblatt“. Noch im letzten vorgelegten Gutachten der Wirtschaftsweisen gingen diese von ganz anderen Zahlen aus, hier sollte die Zuwachsrate rund doppelt so hoch sein.

Auch trotz dieser Prognose sehe es so aus, dass die Anzahl der Beschäftigten in Deutschland heute so hoch ist wie nie zuvor, und auch die Kapazitäten in der Industrie seien weitaus besser ausgelastet als dies im langjährigen Durchschnitt der Fall sei. Zudem seien die Unternehmen auch sehr gesund und auch zuversichtlich. Der Chef der Wirtschaftsweisen betonte, dass es Deutschland, zumindest momentan noch, gut geht.

Eine sehr scharfe Kritik übte Franz allerdings an Christine Lagarde, der Chefin des IWF. Diese hatte erst vor kurzem vor einer großen Weltwirtschaftskrise gewarnt, ähnlich wie sie in den 30er-Jahren eingetreten sei. Franz ist der Meinung, dass man auf jeden Fall auf Risiken hinweisen sollte, dennoch können man sich Rezessionen auch selbst herbeireden. Er kritisierte, dass Frau Lagarde wohl gut beraten wäre, wenn sie etwas zurückhaltender sei in der Wahl ihrer Worte.

Auch der Wirtschaftsminister Rösler zeigt sich optimistisch. Auch er ist der Meinung, dass sich die Wirtschaft sehr robust zeigt, und dies auch zu Zeiten, wo das wirtschaftliche Umfeld schwieriger geworden sei, sowohl auf europäischer und auch internationaler Ebene. Es sei die Binnenwirtschaft, die das Wachstum immer mehr stütze.

Rösler ist der Meinung, dass es nun darauf ankommt, im kommenden Jahr auch die Wachstumskräfte noch um einiges weiter zu stärken. Eine wichtige Rolle spielen hier die Sicherung im Bereich des Fachkräftebedarfs, und natürlich auch die Konsolidierung des Staatshaushalts.

Dennoch werde es nach Informationen des Focus wohl so sein, dass die Regierung ebenso wie die ganzen Wirtschaftsforschungsinstitute die Konjunkturprognose senken wird für das kommende Jahr 2012. Momentan wird von der Regierung eine Schätzung von 1,0 Prozent ausgegeben.

 

Bildquelle: Gerd Altmann  / pixelio.de

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