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Ein Grund für die Krise der Griechen – Tausende tote Griechen erhalten noch immer Rente

Wenn man sich die Euro-Krise anschaut, und hier vor allen Dingen Griechenland ins Auge fasst, dann fragt man sich wirklich so manches mal, wie es eigentlich so weit kommen konnte, dass dieses Land in einem solchen Maße verschuldet ist. Was muss dort alles im Argen liegen, dass es zu solchen Summen kommen konnte? Wenn man sich einmal diese Tatsachen anschaut, kommt man den Ursachen wohl etwas näher. Eine der Ursachen für die miese Finanzlage der Griechen ist wohl der Sozialbetrug. Und dieser Sozialbetrug nimmt momentan wohl sehr makabre Dimensionen an. Neuesten Schätzungen zufolge ist es wohl so, dass einige Zehntausende Griechen wohl von bereits verstorbenen Verwandten die Altersbezüge kassieren.

Bis zu 21000 sogenannte „Phantom-Rentner“ soll es momentan in Griechenland geben. Für diese kommt der Staat auch noch auf, nachdem diese bereits verstorben sind. Hierbei handelt es sich um Rentner, deren Tod den Behörden von den Verwandten gar nicht erst gemeldet worden ist. In vielen Fällen ist es so, dass die Rente schon seit Jahren weiter ausgezahlt werde.

Das ist das momentan noch vorläufige Ergebnis einer durchgeführten Rentnerzählung. Diese fand in den vergangenen Monaten in ganz Griechenland statt. Nicht gemeldet haben sich bisher 20907 Rentner. Die Frist laufe aber auch erst am 31. Dezember 2011 ab. Haben sich die Rentner bis zu dem Datum nicht gemeldet, werde auch keine Rente mehr an diese Rentner ausgezahlt. Dies teilte bereits am Freitag die IKA mit, die größte Rentenversicherung Griechenlands.

Allerdings sei es so, dass sich schon seit einigen Wochen kein einziger Rentner mehr gemeldet hat. Dies spreche dafür, dass diese sogenannten „Phantom-Rentner“ wohl auch nicht mehr unter den Lebenden weilten. Dies sagte ein Zuständiger der IKA am Freitag im Radio in Griechenland. Nach Abschluss der Zählung werde die IKA dann Verfahren in die Wege leiten gegen die Verwandten zur strafrechtlichen Verfolgung, da sie die Renten weiter kassierten, was natürlich illegal ist.

Die Verluste, die der Rentenkasse dadurch entstanden seien, bewegen sich wahrscheinlich in einer dreistelligen Millionenhöhe. Dies ist eine Schätzung eines Mitarbeiters der IKA. Ab Januar werde es dann wohl die ersten endgültigen Ergebnisse dieser Rentnerzählung. Sozialbetrug ist in Griechenland nichts Neues, nur dass man sich dafür der Toten bedient, ist sicherlich ein neuer trauriger Höhepunkt in der Schuldenkrise der Griechen.

Bildquelle: Gerd Altmann  / pixelio.de

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