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Eigentlich nicht zu glauben – trotz Schuldenkrise zahlt griechische Notenbank Dividenden aus

Bei der Notenbank Griechenlands ist es so, dass sie Aktionäre hat und zudem ist sie auch noch börsennotiert. Das ist bei anderen Zentralbanken nicht der Fall. Daher zahlt die Bank nun Dividenden in Millionenhöhe aus an die Anteilseigner, trotz der Schuldenkrise.

Generell ist es so, dass das Bankensystem in Griechenland sehr marode ist. Die Banken werden eigentlich nur am Leben erhalten durch die Kredite, die von der EZB kommen. Es gibt keine Gewinnaussicht, und auch die Aktienkurse sind im Keller. Grund zur Freude haben da wohl nur die Aktionäre von der Zentralbank Griechenlands. Als einzige Ausnahme ist diese börsennotiert. Schon seit dem Jahr 19030 werden die Papiere der Börse von Athen gehandelt.

In etwa 19.000 Aktionäre gibt es bei der Zentralbank, und auch der Staat ist darunter, dieser hält einen Anteil von 9 Prozent. Allerdings hat auch bei der Bank of Greece der Aktienkurs gelitten, aber dennoch konnte die Bank im letzten Jahr einen geringen Gewinn erwirtschaften, und das trotz der Rückstellungen. Dieser Gewinn lag bei etwa 100 Millionen Euro. Die Statuten besagen, dass dieser Gewinn ausgeschüttet werden muss, und das will die Bank nun auch durchführen. Pro Aktie hat sie nun eine Dividende vorgeschlagen, die bei 62 Cent liegt. Somit gehen ganze 13 Millionen an die Anleger, an den Staat gehen aber immerhin auch noch 80 Millionen Euro. Der Rest geht in die Steuern. Die Hauptversammlung der ganzen Aktionäre wird am 24. April darüber abstimmen. Dazu gibt es zu bemerken, dass die hiesige Dividendenrendite bei 4,4 Prozent liegt, und somit ist das ein Spitzenwert im Bereich des europäischen Bankensektors. Zum Vergleich: Bei der Deutschen Bank sind es lediglich 2,2 Prozent.

Die ausgeschüttete Summe ist eigentlich relativ gering, dennoch hat dies wohl eine Symbolik, die in sehr vielen Staaten Europas eine große Verstimmung hervorrufen wird. Es ist ja auch eigentlich recht verwunderlich, der Staat schnürt ständig neue Sparpakete und muss mit Finanzhilfen aus Europa am Leben gehalten werden, aber die Zentralbank kann einige Millionen an die Aktionäre vergeben.

Die einzige Verteidigung, die die Bank hätte wäre, dass sie lediglich das auszahlt, was als Minimum festgelegt wurde. Diese Statuten verlangen, dass eine Ausschüttung erfolgen muss in der Höhe von 12 Prozent des Eigenkapitals. Für viele Europäer wird dies sicherlich schwer zu verstehen sein, und das ist auch durchaus verständlich.

 

Bildquelle: günther gumhold  / pixelio.de

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