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Die Konjunktur in China schwächelt

Viele Jahre lang war es so gewesen, dass die Wirtschaft Chinas gute Wachstumsimpulse geliefert hat für die gesamte Weltwirtschaft. Nun ist es aber so, dass die Konjunktur schwächelt, und das sogar recht bedenklich. Wenig Grund zur Sorge sehen aber die Ökonomen aus Asien und auch die Börsianer.

Wieder einmal verliert das Wachstum in China an Schwung. Im zweiten Quartal des Jahres konnte die Wirtschaftsleistung gerade einmal noch 7,5 Prozent zulegen. Dies wurde am heutigen Montag mitgeteilt vom Pekinger Statistikamt. Seitens der Analysten hatte man bereits damit gerechnet, dass es zu einer Verlangsamung kommen wird. Schon im Quartal zuvor war ein Rückgang festzustellen beim Wirtschaftswachstum, es lag in dem Zeitraum bei 7,7 Prozent.

Somit lag das Jahresziel so gerade eben noch im Jahresziel, das die Regierung vorgegeben hatte. Schon in den letzten Jahren wurde dieses Ziel immer sehr vorsichtig gesetzt, und konnte in den meisten Fällen dann auch recht deutlich übertroffen werden. Eigentlich hören sich 7,5 Prozent Jahreswachstum recht hoch an, in China ist es aber so, dass dies die schlechteste Entwicklung wäre sein noch mehr als zwanzig Jahren, wenn dies so wirklich eintreten würden. Das Wachstum Chinas hat sich in neun vergangenen Quartalen von zehn verlangsamt.

He Xiaoyu, Wirtschaftsprofessor an der Zentralen Hochschule für Wirtschaft und Finanzen mit Sitz in Peking, sieht dies alles zunächst einmal recht gelassen. Es sei normal, dass sich das Wachstum abschwäche, denn schließlich seien nun noch mehr als dreißig Jahre vergangenen seitdem man sich wirtschaftlich geöffnet habe, und viele Jahre sei es so gewesen, dass das Wachstum gelegen habe über der Marke von zehn Prozent. Schon im letzten Jahr seien beim Wachstum nur noch 7,8 Prozent erreicht worden, dies war die schwächste Zahl seit dem Jahr 1999.

Sheng Laiyun, Sprecher des Statistikamtes, sagte, dass wichtige Indikatoren der Ökonomie innerhalb der Grenzen blieben, die erwartet worden waren, dennoch bliebe das wirtschaftliche Umfeld weiterhin komplex.

Anziehen konnten aber weiterhin die Einzelhandels-Umsätze. Im Jahresvergleich konnten sie im Juni ansteigen um 13,3 Prozent. Im Mai waren es noch 12,9 Prozent gewesen. Dies wiederum ist ein Hinweis darauf, dass die Verbraucherpreise steigen. Es ist aber auch möglich, dass dies bedeuten könnte, dass der Konsum noch weiter anzieht, dadurch würde dann die Konjunktur für die nächsten sechs Monate des Jahres stärker gestützt werden.

Die Händler an den Aktienmärkten in Asien hatten bereits damit gerechnet, dass sich das Wachstum abschwächen würde. Daher ist es so, dass die wichtigsten Indizes auch trotz dieser schlechteren Zahlen weiterhin nach oben gehen. Zulegen konnten vor allen Dingen die Märkte Chinas.

Dass die Konjunktur des Landes schwächelt kommt nicht sehr überraschend, denn schon in den letzten Wochen hatte sich angedeutet, dass dies so eintreten könnte. Im Juni war es zu einem ganz überraschenden Einbruch gekommen bei den Exporten. Seitens der Zollverwaltung wurde der Rückgang beziffert mit 3,1 Prozent verglichen mit dem Monat zuvor. Seitens der Experten war allerdings eher mit einem Zuwachs beim Export gerechnet worden in Höhe von drei bis vier Prozent.

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